Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783752847598
Sprache: Deutsch
Umfang: 96 S., 1 farbige Illustr.
Format (T/L/B): 0.7 x 21 x 14.8 cm
Einband: kartoniertes Buch
Beschreibung
Aus dem Vorwort von Gisela Estel, Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Bochum-Werne: In dieser Schrift von Prof. Günter Brakelmann begegnet uns am Ende des 19. Jahrhunderts ein Pfarrer, der sich in seinem Dienst mit ganz unterschiedlichen Frömmigkeitsstilen auseinandersetzen muss - und damit auch ganz unterschiedlichen Erwartungen an sein Pfarramt. Dem einen ist dieser Martin Luther viel zu weltlich, ja verhält sich an vielen Stellen sogar amtsunwürdig, den anderen ist er guter Freund und Nachbar, der gern mal mit im Wirtshaus sitzt oder auf die Jagd geht. Zum Pfarramt berufen, aber doch auch Mensch mit all seinen Fehlern und Widersprüchen. Für den äußeren Aufbau der Gemeinde hat er viel geleistet, den Bau von Kirche und Gemeindehaus vorangetrieben und begleitet. Doch genauso konnte er wegen zu wenig Besuchern den sonntäglichen Gottesdienst ausfallen lassen oder auch den Konfirmandenunterricht vertagen. Seine Personalakte ist wohl mit eine der umfangreichsten im Landeskirchenamt. Viele Beschwerdeschreiben sind darin gesammelt, die heftige Diskussionen in der Gemeinde ausgelöst haben. Besonders tragisch ist dann auch noch das Ende dieses Martin Luthers: Er wird erschossen aufgefunden. War es Selbstmord oder sogar Mord? Bis heute bleibt vieles ungeklärt und ein wenig mysteriös. Viel Stoff jedenfalls für eine biografische, kirchenhistorische Schrift, aber auch für einen nicht bis ins letzte gelösten Kriminalfall.
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Autorenportrait
Günter Brakelmann wurde am 3. September 1931 in Bochum geboren. Er studierte evangelische Theologie, Sozial- und Geschichtswissenschaften an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Nach seiner Promotion 1959 wurde Brakelmann zunächst Berufsschul- und Studentenpfarrer in Siegen. Von 1962 bis 1968 war er Dozent an der Evangelischen Sozialakademie in Friedewald. 1967 wurde er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Christliche Gesellschaftslehre der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster, bevor er 1970 zum Direktor der Evangelischen Akademie Berlin berufen wurde. 1972 nahm er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre an der Ruhr-Universität Bochum an, auf dem er bis zu seiner Emeritierung 1996 blieb. Von 1980 bis 1996 war er Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts (SWI) der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), das bis 2004 in Bochum angesiedelt war. Brakelmann, der in verschiedenen Gremien der westfälischen Landeskirche, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der SPD, der er seit 1957 angehört, tätig war, war Mitglied verschiedener Gremien des Westdeutschen Rundfunks und des Programmbeirats für das Erste Deutsche Fernsehen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen seit seiner Emeritierung in der Geschichte des Antisemitismus und der Geschichte des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus. 2000 wurde Günter Brakelmann mit dem Hans-Ehrenberg-Preis der Hans Ehrenberg Gesellschaft und des Evangelischen Kirchenkreises Bochum ausgezeichnet.