Beschreibung
Die Unterscheidung zwischen Ausnahmezustand und Normalität wird immer schwieriger. Oder sagen wir, ist kaum mehr möglich. Ist die COVID-Pandemie noch Ausnahmezustand oder schon längst Normalität? Grenzen verschwimmen. Wahrnehmung zerfasert. Alles könnte auch anders sein. In diesem Kursbuch geht es um das Verhaltnis von Normalitat und ihrem Gegenuber, uber das Verhaltnis von Ausnahmezustand und Normalitat, um den Ausnahmezustand Normalitat.
Gemeinsam ist allen Beitragen, dass sie sich nicht auf das Spiel einlassen, den Ausnahmezustand durch eine wie auch immer geartete Normalitat heilen zu wollen. Horst Bredekamp etwa pocht auf den Ausnahmezustand, den das asthetische Erleben hervorbringen kann, Carolin Muller-Spitzer macht deutlich, dass die Herstellung sprachlicher Normalzustande eine Machtfrage ist, Leonhard Schilbach zeigt am Beispiel des Autismus, wie kontingent Vorstellungen sozialer Normalitat sind, Sibylle Anderl macht auf den revisionsfahigen Status aller normalwissenschaftlichen Selbstverstandlichkeiten aufmerksam. Und Levi Israel Ufferfilge beschreibt an judischen Schulen einen drastischen Fall eines Ausnahmezustands Normalitat als Insel in permanentem Anderssein. Die sieben Intermezzi beantworten schließlich die Frage: »Wann wurde fur Sie aus einem Ausnahmezustand Normalitat?« Antworten von Gerhard Roth bis Ethel Matala de Mazza.
Autorenportrait
ARMIN NASSEHI (*1960) ist Soziologieprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, Herausgeber des Kursbuchs und einer der wichtigsten Public Intellectuals in diesem Land. Im Murmann Verlag veröffentlichte er unter anderem »Mit dem Taxi durch die Gesellschaft«, in der kursbuch.edition erschien zuletzt »Das große Nein. Eigendynamik und Tragik gesellschaftlichen Protests«.
PETER FELIXBERGER (*1960) ist Herausgeber des Kursbuchs und Programmgeschäftsführer der Murmann Publishers. Als Buch- und Medienentwickler ist er immer dort zur Stelle, wo ein Argument ans helle Licht der Aufklärung will. Seine Bücher erschienen bei Hanser, Campus, Passagen und Murmann. Dort auch sein letztes: »Wie gerecht ist die Gerechtigkeit?«
SIBYLLE ANDERL (*1981), ist Astrophysikerin und Redakteurin im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Zuletzt erschien "Das Universum und ich. Die Philosophie der Astrophysik."
Informationen zu E-Books
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