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Extinction. Das große Sterben

Tierstudien 20/2021, Tierstudien 20

Despret, Vinciane/Ditter, Julia/Horstmann, Simone u a
Erschienen am 28.10.2021
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783958083387
Sprache: Deutsch
Umfang: 186 S., mit 28 Farb- u. 8 S/W-Abbildungen
Format (T/L/B): 1.3 x 21 x 13.5 cm
Einband: Paperback

Beschreibung

Das sechste Massenaussterben von Flora und Fauna hat bereits begonnen. Die politischen Maßnahmen und zivilgesellschaftlichen Kampagnen, die darauf abzielen, die Katastrophe noch zu stoppen oder wenigstens einzudämmen, werden meist damit begründet, dass Tiere und Pflanzen verloren gehen könnten, die Menschen das Überleben sichern oder die der Menschheit in Zukunft nützlich sein könnten. In dieser Ausgabe von Tierstudien soll versucht werden, den Blick umzukehren und das Artensterben von den Tieren aus zu perspektivieren und so auf weniger anthropozentrische Weise für den Erhalt von Arten und Individuen zu argumentieren. Dabei werden die unterschiedlichen Narrative analysiert, die sich in den wissenschaftlichen Debatten und künstlerischen Verhandlungen von Artensterben formiert haben. Aus ihrer jeweiligen disziplinären Perspektive reflektieren und deuten die Autor*innen das gegenwärtige Verschwinden bzw. den drohenden Verlust von Arten und zeigen, wie beides in Texten, Kunstwerken, Filmen und Museen als Denkfigur und ästhetische Größe produktiv gemacht wird. Im Fokus der Artikel stehen u.a. gefährdete Störche und verschwindende Elefanten, das Bienensterben, Wiederansammlungsprogramme für Lachse, literarische Verhandlungen von Rewilding-Projekten und taxidermische Präparate von längst nicht mehr existierenden Spezies. Die Beiträge thematisieren philosophische, ethische, kulturwissenschaftliche und theologische Debatten zum anthropogenen Ökozid sowie Fragen der zwischenartlichen Gerechtigkeit. Außerdem imaginieren sie neben einer Zukunft ohne bestimmte Tierarten auch die Möglichkeit einer Welt ohne Menschen nach dem Ende des Anthropozäns. Extinction. Das große Sterben bildet damit einen der ersten deutschsprachigen Sammelbände im Kontext des neuen Forschungsfeldes der Extinction Studies.

Autorenportrait

Jessica Ullrich (Dr. phil) ist Honorarprofessorin für Kunstwissenschaft und Ästhetik an der Kunstakademie Münster. Zuvor war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen und Leiterin der Kunstvermittlung im Kunstpalais Erlangen. Sie kuratierte diverse Ausstellungen von zeitgenössischer Skulptur und Fotografie. Sie ist Mitglied des Senior Editorial Board von Antennae, Journal for Nature in the Visual Arts, Repräsentantin und Board-Mitglied von Minding Animals Germany und Mitglied von Bündnis für Mensch und Tier, München, ferner von Animalität und Ästhetik Berlin, der Forschungsinitiative Tiertheorie (FiTT), CLAS (Cultural Literary Animal Studies) an der Universität Würzburg und Animals in History, einer von den Universitäten Konstanz, Wien und Zürich getragenen Gemeinschaftsinitiative. Ullrich studierte Kunstgeschichte, Kunstpädagogik und Germanistik in Frankfurt am Main sowie Kultur- und Medienmanagement in Berlin. Sie promovierte zu dem Thema "Wachs als ästhetisches Material. Körper und Körperfragmente in der Wachsbildnerei am Ende des 20. Jahrhunderts und ihre kulturhistorischen Einflüsse". Im Kontext der Human Animal Studies veröffentlichte sie u.a. gemeinsam mit Friedrich Weltzien und Heike Fuhlbrügge den Sammelband Ich, das Tier. Tiere als Persönlichkeiten in der Kulturgeschichte (Reimer 2008).