Beschreibung
Dieses Buch wendet sich gegen den uns immer mehr bedrohenden und wuchernden Moloch Staat. Es enthält eine aufsehenerregende philosophische Herausforderung an die verbreitetsten politischen und sozialen Auffassungen unserer Zeit, sowohl die liberalen, sozialistischen als auch konservativen. Anarchie, Staat, Utopia widerspricht der heute vorherrschenden Meinung, daß das Wohl der Menschen nur durch ein Mehr an Staat erreicht werden kann. Der Autor deckt einen Widerspruch unserer Gesellschaft auf, die einerseits soziale Sicherung durch den Staat fordert und andererseits ein Höchstmaß an individueller Freiheit beansprucht. Mit zwingender Logik, gedanklicher Tiefe und außerordentlichem Scharfsinn legt Nozick schonungslos dar, welcher Illusion unsere Gesellschaft erliegt, wenn sie der Maschinerie unseres Staates immer mehr Aufgaben aufbürdet, in der Erwartung, daß nur Bürokratie und Verwaltung in der Lage wären, die Probleme der Menschen zu lösen. Dieser scheinbar unaufhaltsamen Entwicklung stellt Nozick seine These eines Minimalstaates entgegen: Der Staat ist laut Nozick nur gerechtfertigt, wenn er streng auf die Funktion des Schutzes gegen Gewalt, Diebstahl, Betrug und Durchsetzung von Verträgen beschränkt wird. Jedes weitergehende staatliche Eingreifen würde, wie Nozick glänzend darlegt, notwendigerweise die Rechte des einzelnen verletzen. Daraus ergeben sich zwei bemerkenswerte Folgerungen, denen ausführlich nachgegangen wird: 'Der Staat darf seinen Zwangsapparat nicht dazu einsetzen, einige Bürger dazu zu bringen, anderen zu helfen oder jemandem um seines eigenen Wohles oder Schutzes willen etwas zu verbieten.'
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Autorenportrait
Robert Nozick (* 16. November 1938 23. Januar 2002) gilt als ein wichtiger Vertreter der zeitgemäßen angloamerikanischen Philosophie, der nahezu zu allen wichtigen Bereichen der Philosophie (Wissen, freier Wille und Wert, Liebe, Tod und Glaube) nennenswerte Beiträge geleistet hat. 1938 geboren, wuchs er im New Yorker Stadtteil Brooklyn als Sohn eines russischen Einwanderers auf. Unter dem Einfluss von Werken von Murray N. Rothbard, Friedrich A. von Hayek und Milton Friedman wandte er sich während seines Studiums an der Princeton University dem Libertarismus zu. 1969 übernahm der 30-Jährige die Pellegrino-University-Professur (Philosophie) an der renommierten Universität Harvard. Zahlreiche Ehrungen wurden Nozick zuteil: Die Veröffentlichung von 'Anarchy, State and Utopia' im Jahre 1974 machte ihn weltberühmt. Dieses Buch gewann den National Book Award und wurde von 'The Times Literary Supplement' als eines der 'hundert einflussreichsten Bücher seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ' bezeichnet. Für sein Buch 'Philosophical Explanations' wurde ihm 1982 der Ralph-Waldo-Emerson- Preis der Phi Beta Kappa Society verliehen.