Beschreibung
Professor Filipp Filippowitsch Preobraschenski ist eine weltbekannte Koryphäe auf dem Gebiet der Verjüngung des menschlichen Körpers. Doch als er dem Straßenköter Scharik bei einem bis dato beispiellosen Experiment die Hirnanhangsdrüse und die Hoden eines russischen Tagediebs einpflanzt, macht er eine ganz andere Entdeckung: Der Hund entwickelt sich zum Menschen. Bald schon wird Scharikow zum Alptraum seines Schöpfers. 'Hundeherz' ist Bulgakows beißende Satire auf die nachrevolutionären Verhältnisse in Russland und eine spöttische Parabel auf die utopische Idee der Schaffung eines neuen Sowjetmenschen. Zu Bulgakows Lebzeiten kam die Erzählung in Russland nie für eine Veröffentlichung in Betracht. Die Obrigkeit betrachtete sie als eine 'ätzende Attacke auf unsere gegenwärtigen Verhältnisse' und ließ sogar das Manuskript konfiszieren. Erst 1987, 62 Jahre nach ihrer Fertigstellung, wurde sie erstmals in Russland veröffentlicht.
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Autorenportrait
Michail Bulgakow (1891-1940) gilt als einer der größten russischen Satiriker. Sein Roman »Der Meister und Margarita« zählt zu den bedeutendsten Werken des 20. Jahrhunderts. Nach dem Studium der Medizin arbeitete der gebürtige Kiewer zunächst als Landarzt. Im Russischen Bürgerkrieg war er als Militärarzt tätig. 1921 zog er nach Moskau und arbeitete für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen, für die er Reportagen, Essays sowie Kolumnen und vereinzelt Prosastücke verfasst. Zeit seines Lebens hatte er unter der stalinistischen Zensur zu leiden. Seine großen Prosawerke, darunter »Der Meister und Margarita«, »Die weiße Garde« und »Hundeherz«, wurden erst nach seinem Tod in Russland veröffentlicht. Auch seine Theaterstücke verschwanden von den Spielplänen russischer Bühnen.