Beschreibung
Der Blick durch das sowieso meist sperrangelweite Schlüsselloch auf das Privatleben der großen Schriftsteller hat noch keinem geschadet. Im Gegenteil: Es ist schließlich der Blick in die mehr oder weniger geheimen Ecken der Werkstatt, wo die großen Rätsel der Weltliteratur entstehen, und er verleiht auch Michael Maars biographischen Porträts ihren mitreißenden Schwung. Exzellente Literatur entsteht nicht, ohne dass auch Charaktereigenschaften der sonderbarsten Art dahinterstehen, und hier werden sie ausgebreitet: Robert Musil war ein unangenehmer Vogel, Prousts Großzügigkeit stand an epischen Ausmaßen seinem Romanwerk in nichts nach, Thomas Mann war tatsächlich mit dem Teufel im Bunde, und Canetti? Ach, Canetti! Gerade wer sie alle zu kennen meint, sollte diese Essays lesen, die im Übrigen selbst sind, was sie beschreiben: Exzellente Literatur.
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Autorenportrait
Michael Maar, geboren 1960 in Stuttgart, lebt in Berlin. 1995 erhielt er für eine Arbeit über Thomas Mann den Heinrich-Merck-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der er seit 2002 angehört. 2000 erhielt er den Lessing-Förderpreis für Kritik und 2002 war er Gastprofessor in Stanford. Veröffentlichungen u.a.: "Warum Nabokov Harry Potter gemocht hätte" (2002), "Die Glühbirne der Etrusker" (2003), "Lolita und der deutsche Leutnant" (2005). Für den London Review of Books ist Michael Maar der "begabteste deutsche Literaturkritiker der jüngeren Generation."