Beschreibung
Die Rocky Mountains im Winter des Jahres 1795: Eine Handvoll Siedler kämpfen in der tief verschneiten Wildnis um ihr Überleben. Furchterregende Kreaturen streifen durch die Finsternis der Wälder und holen sich einen nach dem anderen. Die einzige Rettung für die verzweifelten Männer: ein Bündnis mit dem sagenumwobenen Jäger Kainah, der nicht weniger gefährlicher ist als die Bestien, die er verfolgt. Durch einen Hinterhalt wird Kainah dazu gezwungen, die Siedler des Forts zu beschützen, doch sein schwelender Hass droht den Männern zum Verhängnis zu werden. Nur Kate, die einzige Frau des Forts, durchbricht die eiskalte Mauer des Jägers. Ist ihre Liebe stark genug, um Kainahs tödliches Erbe zu bezwingen?
Autorenportrait
Geboren 1978 in Sachsen-Anhalt, habe ich meine metaphorischen Zweige und Äste seit 2001 zum bergischen Land ausgestreckt. Ich schreibe, um mich selbst zu entführen - um durch nächtliche Wälder zu rennen, in die Tiefen des Universums einzutauchen, auf fremden Planeten Urlaub zu machen oder mit Walen zu tauchen. Und ich schreibe, um meine Leser zu entführen. Für eine Weile die Realität vergessen. Abtauchen. Eintauchen. Verführt werden. In meinem Leben erlaube ich mir so viele Freiheiten wie möglich und gehöre zu den glücklichen Wesenheiten, die ihre wahre Liebe gefunden haben. Meinereiner glänzt durch Chaos, Unordnung, Zerstreutheit, Naturvernarrtheit, Vorliebe für Dresdner Stollen, Kaffee und sonstige Leckereien, sowie durch exorbitanten Hang zum Träumen und Fabulieren, dem sehnsüchtigen Streben nach Erfüllung und Freiheitsdrang in manchmal ungesundem Maße. Wo derselbe in der Realität an seine Grenzen stößt, muss mein Laptop ran. Denn im Geiste ist die Freiheit grenzenlos.
Leseprobe
In Fetzen gerissen hing das Hemd an seinem Oberkörper. Er musste gerade erst von der Jagd gekommen sein, das Blut auf seiner Haut war noch nicht einmal trocken. Er hatte wieder getötet. Sei vorsichtig, flüsterte ihre Vernunft. Du kennst ihn nicht. Du weißt nicht, wer er ist. Was er ist. Doch eine plötzliche Furchtlosigkeit ließ sie die letzten beiden Schritte überbrücken, die sie noch von ihm trennten. Kate griff nach dem zerrissenen Hirschleder und schob es hoch. Keine Wunde. Nicht einmal eine Schramme. Gar nichts. Alles Blut stammte von einem der Ungeheuer. Kates Blick glitt zu seinem Arm und erkannte, dass der Schnitt endlich zu heilen begann. Er war noch immer rot und geschwollen, aber nicht mehr offen. Als sie ihre eigene Verletzung betrachtete, stellte sie zu ihrer grenzenlosen Verblüffung fest, dass nicht einmal eine Narbe übriggeblieben war. Die Wunde war spurlos verschwunden. 'Aber ' Sie blinzelte mehrmals, ohne dass sich etwas an dem unmöglichen Anblick veränderte. 'Wie kann das sein?' Kainah sah sie an, als wüsste er die Antwort. Doch er antwortete nicht. Stattdessen hob er in einer stummen Aufforderung die Arme. Leises Verblüffen erfüllte Kate, als sie ohne jedes Zögern nach seinem Hemd griff und es über seinen Kopf streifte. Sie waren sich so nah, dass ihre Brustspitzen seine Haut berührten, als sie sich durchbog und streckte. Mit einem leisen Zischen sog er die Luft zwischen den Zähnen ein, ließ seine Arme wieder sinken und betrachtete Kate. Lange, schweigend und unerträglich intensiv. Immer schwerer und schneller ging sein Atem. Der Moschusgeruch, der seiner nackten Haut entströmte, steigerte ihr Fieber bis zur Unerträglichkeit. Leise raschelnd fiel das Hemd zu Boden. Sag etwas! Tu etwas! Nach schier endlosen Momenten der Reglosigkeit hob Kainah eine Hand, wölbte sie und legte sie auf ihre rechte Brust. Kate erstarrte. Ein Empfinden von atemberaubender Heftigkeit ließ sie nach Atem ringen. Als sie den Druck seiner Finger spürte, schoss ein pochendes, heißes Ziehen durch ihren Körper und füllte sie mit einer unbeschreiblichen Sehnsucht. Geschah das hier wirklich? Berührten sie sich, atmeten sie den Atem des anderen? Heilige Mutter Gottes, nie hatte sich etwas so richtig angefühlt. Ihr war, als fände ein lebenslanger Hunger endlich die Nahrung, die ihn stillte. Keine Angst konnte sie mehr erreichen. Es war ihr Schicksal, hier zu stehen. Bei ihm. Ihn zu spüren und zu berühren. Warum erkannte sie es erst jetzt? 'Vielleicht war deine Vision nur ein Traum', flüsterte sie. 'Ich weiß nicht mehr, was wirklich ist und was nicht. Alles verschwimmt. Ich sehe Dinge. Ich höre, was ich nicht hören dürfte. Alles verändert sich. ' 'Ich weiß', sagte er nur. Seine freie Hand legte sich auf ihren Hinterkopf, Finger gruben sich in ihr Haar und drückten sie nach vorn. Kainahs Atem strich über ihre Wange, dann berührten sich ihre Lippen. Scharfe Hitze explodierte in ihrem Mund, berauschte sie und verwandelte sie in ein Tier, das keine Vernunft mehr kannte. Ihre Hände tasteten über seine Brust, erfühlten die warme Glätte seiner Haut, wanderten über den flachen Bauch und tiefer, so tief, bis Kainah sich schaudernd ihrem Kuss entzog und verwirrt auf sie hinabblickte, als könnte er nicht glauben, dass sie all das tat. Nein, es gab keine Angst mehr. Das Feuer in ihrem Körper übernahm ihren Willen. Ließ sie Verzweiflung spüren, Lust und Gier. Zart ließ sie ihre Fingerspitzen über seinen Oberkörper gleiten, beobachtete genüsslich, wie er unter ihren Berührungen schauderte und die Augen schloss. Als sie eine der langen Haarsträhnen nach hinten strich, fing er ihre Hand ein, drückte mit der anderen gegen ihre Brust und drängte sie gegen die Wand. Kate stöhnte auf, als sein Körper sie gegen die harten Bretter presste. Wieder küsste er sie, und diesmal war der Kuss von besinnungslosem Hunger. Grob umfasste er ihre Brüste und verschlang ihre Lippen, bis sie weinte vor Begehren. 'Hast du sie gerufen?' Er hauchte die Worte an ihren Lippen. 'Bist du mehr, als du vorgibst zu sein? Hast du mich zu dir gelockt, um mich zu vernichten?' Kate kratzte mit ihren Nägeln über seine Brust, bis er schmerzerfüllt zischte. Sie wollte ihn! Sie wollte sich nackt und schwitzend mit ihm verschlingen und in dieser köstlichen Glut verbrennen. Ein Knurren stieg in ihrer Kehle auf, wild wie das eines Tieres. Sie stieß sich ab, schlang ihre Beine um seine Hüfte und drückte ihren Schoß gegen seinen Unterleib. Kainah ächzte heiser. Seine Hände glitten an ihrem Körper auf und ab, haltlos und hungrig. 'Vielleicht', gab sie zurück. 'Und was, wenn es so wäre?' Seine Hände packten den dünnen Stoff ihres Nachthemdes und zerrissen ihn, als bestünde er aus Spinnenseide. 'Ich bin wegen dir hier, Kate. Ich jage für dich. Ich töte für dich. Du hast mich für den Rest meines Lebens an dich gebunden. Egal, wer oder was du bist.' Die Hingabe in diesen Worten gefiel ihr. 'Dann gehörst du mir?' 'Ja', raunte er nur.