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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783896673541
Sprache: Deutsch
Umfang: 900 S.
Format (T/L/B): 5.1 x 23.4 x 16.7 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Ein kolossales Gemälde vom Anbruch einer neuen Epoche 1848: Zu Hunderttausenden strömen Einwanderer im Hafen von New York von Bord der aus Europa kommenden Dampf- und Segelschiffe. Amerika lockt mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten - schnellem Geld, ungekannten Amüsements und politischen Visionen. Unter den Glückssuchern ist auch der junge britische Adelige Benjamin Knowles. In der wachsenden Großstadt New York findet Ben schnell Freunde: Timothy Skaggs, einen zynischen Reporter und Daguerreotypisten, der die Bordelle und Spielhallen der Stadt wie seine Westentasche kennt, Duff Lucking, einen liebenswerten, aber traumatisierten Veteranen aus dem amerikanisch-mexikanischen Krieg, und dessen Schwester Polly, eine eigensinnige Schauspielerin und Gelegenheitsprostituierte. Als Polly von einer Theaterreise nicht mehr nach New York zurückkehrt, sondern ihren Weg nach Westen fortsetzt, besteigen auch Ben, Duff und Tim den nächsten Raddampfer den Hudson hinunter. Getrieben von der Aussicht auf einen Neuanfang jenseits der Grenze und dem Goldrausch in Kalifornien, durchqueren sie den ganzen Kontinent, nicht ahnend, dass ihnen jemand aus Bens Vergangenheit auf den Fersen ist, der mit ihm noch eine Rechnung zu begleichen hat. Der junge britische Adelige Benjamin Knowles hat eine Affinität für technische Neuerungen und demokratische Ideen - und er musste miterleben, wie sein bester Freund in Paris von der königlichen Garde ermordet wurde. Ben kehrt der alten Welt den Rücken und flieht nach Amerika, das mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten lockt - dem schnellen Geld, ungekannten Amüsements und politischen Visionen. In der wachsenden Großstadt New York findet er bald Gleichgesinnte: Timothy Skaggs, einen zynischen Reporter und Daguerrotypisten, der die Bordelle und Spielhallen der Stadt wie seine Westentasche kennt; Duff Lucking, einen liebenswerten, aber gebrochenen Veteran aus dem mexikanisch-amerikanischen Krieg, und dessen Schwester Polly, eine eigensinnige Schauspielerin und Gelegenheitsprostituierte, in die Ben sich haltlos verliebt. Als Polly von einer Theaterreise nicht mehr nach New York zurückkehrt, sondern ihren Weg nach Westen fortsetzt, besteigen auch Ben, Duff und Tim den nächsten Raddampfer den Hudson hinunter. Getrieben von der Aussicht auf einen Neuanfang jenseits der Grenze und dem Goldrausch in Kalifornien durchqueren sie den ganzen Kontinent, nicht ahnend, dass ihnen jemand aus Paris auf den Fersen ist, der mit Ben noch eine Rechnung zu begleichen hat . Die Geburtsstunde des modernen Amerika, berauschend und farbenprächtig erzählt.

Leseprobe

April 1848 NEW YORK CITY Schwankenden Schrittes betrat Benjamin Knowles die Neue Welt. Seit fast zwei Wochen hatte er keinen festen Boden mehr unter den Füßen gehabt, sodass er sich reichlich wackelig fühlte, als er von der Gangway auf den Cunard-Pier trat. Das Abenteuer ging weiter! Wenn auch momentan an einem Ort Namens New Jersey, von dem er bis vor einer Stunde noch nie etwas gehört hatte. Doch nach ein paar Minuten fühlte er sich schon wieder sicherer auf den Beinen und sprach mit seinem ersten Amerikaner auf amerikanischem Boden, dem zweiten Schatzmeister des Schiffes, einem Mann mit geschwollener roter Nase, der neben einem tragbaren blauen Schränkchen stand. Er nahm eine von Bens Fünfpfundmünzen und wechselte sie ihm in amerikanisches Geld: eine goldene Zehndollarmünze, zwei goldene Fünfdollarmünzen und einen Silberdollar. 'Ich gebe Ihnen vier schöne Lady Libertys für nur ein Exemplar von Ihrem Mädchen', erklärte der Mann augenzwinkernd, während er mit seinem schmutzigen Daumennagel über Viktorias Gesicht rieb und dann die vier Münzen nacheinander in Bens Handfläche legte. Ben betrachtete sein neues Geld. Auf jeder der Münzen prangte ein Porträt der Libertas, der Göttin der Freiheit, und alle waren blitzblank. 'Plus Ihre drei Cent für die Fähre und noch einen obendrauf.' Während der Mann das Kleingeld auf die Goldmünzen fallen ließ, blickte er über Bens Schulter zur Gangway hinüber, wo es gerade irgendein Gedränge gab. 'Dieser ausländische Herr dort scheint Sie ganz dringend sprechen zu wollen, Sir Was? Ben fuhr erschrocken herum. Das Herz schlug ihm plötzlich bis zum Hals, und er rechnete schon mit dem Schlimmsten. - Aber es war nur Mr Memmo, ein Mitreisender. Er wurde gerade von einem Beamten der Einwanderungsbehörde aufgehalten, der offenbar Zweifel an seiner Nationalität hegte. 'Mr Knowles', rief Memmo, 'da sich mein Weiterkommen hier verzögert, muss ich mich bereits jetzt aufs Herzlichste von Ihnen verabschieden - dann geht es nun also allein unserem Gotham entgegen, was?' Ben holte tief Luft und winkte ihm zum Abschied zu. 'Gotham'! Dieses Wort kannte er bisher nur aus Büchern. Das Wetter erschien ihm sonniger, als er es aus London kannte, und verglichen mit der Themse, roch der Fluss richtig lieblich. Während seine Fähre, die Davy Crockett, von New Jersey in Richtung Manhattan tuckerte, durchquerte sie eine Flottille von Marktbooten, die in alle Richtungen segelten, Dutzende von Schaluppen und Schonern, beladen mit Stör, Salat, Pfirsichen und enthülstem Mais. Die Coxsackie war vollgepackt mit schneeweißem Kalk, die Doctor Faustus mit Zehngallonenkannen voll Milch, die Favorite mit toten Enten und die Revenge mit lebenden Frühlingslämmern. Der Fluss war so breit, dass sich die kleineren Schiffe - andere Fähren, ein Langschiff hier, eine flache Barkasse dort, Kutter, Jollen, sogar ein paar kleine Stechkähne - offenbar nach eigenem Gutdünken ihren Kurs suchen konnten. Um Karten oder vorgeschriebene Routen schien sich hier niemand zu scheren. An einem Pier direkt vor ihnen legte gerade ein großer Seitenraddampfer namens Novelty ab, während ein anderer, die Intelligence, aus Richtung Norden auf einen Landeplatz zutuckerte. Bauschige Wolken aus schwarzem Rauch und weißem Dampf überspannten fast die ganze Breite des Flusses wie eine himmlische Brücke. Die Davy Crockett wurde langsamer. Ben stand mit seinen Taschen am Bug. Am nächstgelegenen Pier wurde gerade ein Dampfer voll Baumwolle aus Charleston entladen. Ben fragte sich, ob vielleicht genau diese Ballen von hier aus über den Atlantik bis zu den in Lancashire gelegenen Mühlen seines Vaters transportiert werden würden. In dem Jahr, als Ben dort gearbeitet hatte, hatten ihn die aus Amerika eintreffenden Baumwollballen immer an Särge erinnert - Särge in einem Traum, weiß und weich und unglaublich schwer. An diesem Morgen sahen sie einfach aus wie Baumwolle. Ben stieg von der Fähre und wanderte in das Durcheinander

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