Beschreibung
Unsere Kinder und Enkel immer mitbedenken! 'Wir Mikmaq sehen sieben Generationen voraus. Wir können doch nicht das Wasser der Kinder unserer Kinder vergiften! Es geht uns in unserem Leben und Handeln nicht zuerst ums Geld, sondern um die Welt. Wir wollen sicherstellen, dass der Platz zum Leben auch in Zukunft erhalten bleibt.' Diese Bemerkung ließ den Autor nicht mehr los, und er nahm die Spur auf, verfolgte sie von den Naturvölkern zu den Naturphilosophen bis zu den heutigen Vordenkern einer Verbindung von Wissenschaft und Spiritualität. Auch wir Heutigen können uns mit dieser sinnstiftenden Weisheit verbinden, die unsere Aufmerksamkeit auf das Wesentliche lenkt, denn die Sieben-Generationen-Kontemplation ist in erster Linie dazu geeignet, das Gemeinsame vor dem Eigenen sehen zu lernen. Sie ist ein kulturelles Erbe von unschätzbarem Wert, weil mit ihr ein Schlüssel zu einer spirituellen Entwicklung überliefert ist, die jeder Mensch zur Heilung der Erde und seiner selbst gestalten kann. In seinem Streifzug durch die Zivilisations- und Ideengeschichte der Menschheit, eröffnet uns Peter Krause auf jeder Seite neue Facetten und Ausblicke, die uns für eine erweiterte Weltwahrnehmung bereit machen. Erst wenn wir unser eng rationalistisches Weltbild transzendieren, werden wir uns den gewaltigen Gegenwartsproblemen stellen können.
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Autorenportrait
Nach seiner Schulzeit an der Freien Waldorfschule in Rendsburg studierte Peter Krause (*1957) Kunst, Pädagogik, Theologie und Betriebswirtschaft. Heute arbeitet er als freier Journalist und Buchautor. Themenschwerpunkte sind Medizin, Ökonomie und das Schreiben von Biografien. Neben den beruflichen Interessen an ökologisch sinnvollen Wirtschafts- und Geldformen, interessiert er sich besonders für Formen sinnerfüllten Naturerlebens. Beides - eine vernünftige Ökonomie und eine mitweltliche Ökologie - gehören für ihn zusammen.
Leseprobe
EINLEITUNG Einige meiner stärksten Kindheits- und Jugenderinnerungen beziehen sich auf Erfahrungen in der Natur. Ich wuchs in Schleswig-Holstein auf und hatte nur kurze Wege ans Meer, in den Wald oder zu den Äckern und Wiesen der Bauern. Ich spürte den warmen Sommerregen, aber auch den scharfen, kalten Seewind, träumte in zahllose Sonnenaufgänge und sternenklare Mondnächte hinein, genoss es, als Jugendlicher in einsamen Wäldern allein zu sein oder auf ausgedehnten Wanderungen zwischen der Küste und dem Binnenland in die Schönheit der Welt einzutauchen. Die Bedeutung der für das ganze spätere Leben prägenden Unbefangenheit und Sorglosigkeit, in der ich all das hinnahm, war mir damals als solche noch nicht bewusst. Ich kannte es ja nicht anders. In der Schule hörten wir in den 1970er Jahren als Jugendliche dann davon, dass eine gesunde, in sich ausgewogene Natur keineswegs selbstverständlich, sondern sogar sehr gefährdet sei, aber konkrete Erlebnisse von gravierenden Zerstörungen und Vergiftungen der Lebensräume hatten wir in unserem direkten Umkreis noch nicht. Dennoch nahm ich an den Protesten gegen die Atomkraft teil, begann mich für Umweltschutz zu interessieren, gehörte aber damit lediglich zu einer Minderheit, die meistens eher belächelt als ernst genommen wurde. Ökologie war damals noch ein Nischenthema, mit dem man sich nur dann beschäftigte, wenn man es selbst ausdrücklich so wollte. Das hat sich mittlerweile vollkommen geändert. Heutzutage kann niemand mehr die ökologische Problemlage übersehen, in der sich die ganze Welt befindet. Die entsprechenden Informationen sind allgegenwärtig. So verwundert es nicht, wenn sich mittlerweile Kinder und Jugendliche weltweit in einer nicht mehr zu übersehenden Bewegung für den Erhalt ihrer Mitwelt engagieren, denn sie können nicht mehr anders. Auch unter den Erwachsenen ist man sich - von wenigen Ausnahmen abgesehen - der Brisanz der Lage prinzipiell bewusst. Diese grundsätzlichen Veränderungen, zu denen es in den vergangenen vier bis fünf Jahrzehnten gekommen ist, stehen für einen dringend nötigen Bewusstseinswandel. Zwar kommt er, beruhend auf den Folgen unseres Verhaltens und der allgemeinen Lebensart, von außen, erstreckt sich aber zugleich auch auf das Innere des Menschen, insofern es um neue Sichtweisen und Werte geht. Im Unter- schied zu vergangenen Zeiten beruht die Teilhabe an diesem Wandel nicht mehr auf der ausdrücklichen eigenen Entscheidung. Vielmehr ist es so, dass sich ihm kein vernünftiger Mensch mehr entziehen kann. In diesem Kontext hatte ich vor ein paar Jahren ein bemerkenswertes Erlebnis. Man hatte mich gebeten, zu einem Buch ein Kapitel über die ökologische Sichtweise der kanadischen First Nations beizusteuern. So begegnete ich in einem Kulturzentrum der Mikmaq in Millbrook (Nova Scotia) Heather Stevens und Jeff Wilmot, die mir wunderbare Einblicke in ihre Kultur ermöglichten. Es war spannend von Heather zu erfahren, wie sehr sich ihr Leben und ihr Weltbild durch ihre Tätigkeit im Kulturzentrum verändert haben. Sie sagte unter anderem: 'Durch die Arbeit in dieser Umgebung, durch diese Aufgabe lerne ich nun auch über mich selbst sehr viel. Ich verstehe, was ich in dieser Welt tue. [.] Allem, was ich tue, bringe ich Respekt entgegen. Die meisten der Mi´kmaq, ich kann natürlich nicht für alle sprechen, bringen der Welt, der Mutter Natur großen Respekt entgegen. Wenn ich anderen davon erzähle, spreche ich davon, was Mutter Natur mir gibt.' Und ihr Kollege Jeff Wilmot fügte hinzu: 'Wir Mi´kmaq sehen sieben Generationen voraus. Wir können doch nicht das Wasser der Kinder unserer Kinder vergiften! Es geht uns in unserem Leben und Handeln nicht zuerst ums Geld, sondern um die Welt. Wir wollen sicherstellen, dass der Platz zum Leben auch in Zukunft erhalten bleibt.'1 Diese Bemerkung zu den sieben Generationen ließ mich seitdem nicht mehr los. Ich entdeckte, dass diese Idee, Verantwortung für die eigenen Taten vor dem Hintergrund von sieben Generationen zu entwickeln, in den indigenen Kulturen Nordamerikas eine zentrale Rolle spielt. Das fand auch Eingang in das 'Gesetz des großen Friedens', das Mitte des 12. Jahrhunderts als weltweit erste demokratische Verfassung einer Konföderation von fünf (später sechs) indigenen Stämmen zugrunde gelegt wurde. Schließlich nahm ich mir vor, mich mit der Bedeutung des ganzen genauer zu beschäftigen. Ein erstes Ergebnis dieser Beschäftigung ist dieses Buch! Herdecke, Juli 2021 Peter Krause