Beschreibung
Nach Ende des Krieges herrscht in Deutschland Schweigen, das Grauen der Konzentrationslager ist ein unbequemes Thema. Stockend, qualvoll ist die Erinnerung der Opfer an die Demütigungen, als die Zeugen im Frankfurter Auschwitz-Prozess aussagen gegen 18 Aufseher und Ärzte des ehemaligen Todeslagers. Unter den Zuhörern sitzt Peter Weiss und komprimiert später die Gerichtsprotokolle zu einem "Oratorium in 11 Gesängen".Angeklagte wie Zeugen sprechen darin die Worte der echten Opfer, der tatsächlichen Täter. Und diese Worte erzeugen Bilder, die sich in den Kopf brennen, um dort für immer ihren Platz einzunehmen.(Laufzeit: 2h 59)
Autorenportrait
Fritz Strassner kam 1919 als unehelicher Sohn eines Schuhvertreters und einer Näherin zur Welt. Seit frühester Jugend wollte er Schauspieler werden. Ende der 30er Jahre begann er Schauspielunterricht in München zu nehmen, wurde aber bald zum Kriegsdienst eingezogen. Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte er nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Shakespeares 'Macbeth' in den Kammerspielen.1948 kam Strassner zum Bayerischen Rundfunk, wo er schon bald zur 'Stimme Bayerns' avancierte. Unzähligen Radio- und (später auch Fernseh-)Beiträgen, Dokumentationen, Hörspielen und Lesungen lieh er 40 Jahre lang seine Stimme. Nach und nach folgten auch Rollen in Filmen und TV-Serien, darunter 'Münchner Geschichten' und 'Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger'.Der viel beschäftigte Schauspieler war weiterhin auf Münchner Bühnen präsent. In über 700 Vorstellungen spielte er von 1975 bis 1993 die Hauptrolle in dem Volksstück 'Der Brandner Kaspar und das ewig' Leben' im Residenztheater. Strassner starb 1993 in München.Hanne Hiob wurde 1923 unter dem Namen Hanne Marianne Brecht als Tochter von Marianne Zoff und Bertolt Brecht geboren, der die Familie jedoch bald verließ. Sie wuchs bei ihrer Mutter und dem Schauspieler Theo Lingen auf. Hiob war Tanzelevin an der Wiener Staatsoper und arbeitete danach als Tänzerin und Schauspielerin in Salzburg. In der Uraufführung von Brechts 'Die heilige Johanna der Schlachthöfe' spielte sie 1959 unter Gustaf Gründgens in Hamburg die Titelrolle. Sie wirkte an zahlreichen Theatern, unter anderem in München, Hamburg, Frankfurt, Wien und Berlin, und in etlichen Filmen und Fernsehspielen als Schauspielerin mit. 1976 beendete sie ihre Theaterkarriere und betrat die politische Bühne. So prozessierte sie z. B. gegen Bundespräsident Carstens und Kanzlerkandidat Strauß. Immer wieder führte sie in Schulen Lesungen aus Briefen von KZ-Insassen und Diskussionen durch. 2005 wurde Hanne Hiob für ihr Engagement der Aachener Friedenspreis verliehen.
Hörprobe
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