Beschreibung
Keiner erklärt die Welt vergnüglicher als Harald Lesch Harald Lesch, Moderator der ZDF-Sendung Abenteuer Forschung, erklärt und kommentiert Klassiker, neueste Entdeckungen und Irrtümer der Forschung: Nie sinnfrei, aber immer mit Humor. Vom sockenverschlingenden Bermudadreieck in der eigenen Waschmaschine bis zu neuen Schlaftechniken und raumfahrenden Fischen. Sie stehen vor dem Spiegel und überlegen, ob Sie einen gestreiften Pulli anziehen sollen. In der Tierwelt klappt das ja auch, mit den Streifen und der Tarnung, denken Sie. Kaum auf der Straße stellen Sie fest, dass alle Sie anstarren. Tja, der gemeine Dickmaulrüssler hat der Krone der Schöpfung wohl so einiges voraus
Und auch das Bier, das Sie gestern getrunken haben, hat mehr mit Ordnung zu tun, als Ihr Schreibtisch, dessen Chaos übrigens mit einem anderen Chaos zusammenhängt, durch das alles, also wirklich alles hier entstanden ist. Das soll kompliziert sein? Wer hat eigentlich gesagt, dass die Welt simpel ist? Voller Geheimnisse ist sie aber einige (Geht Sex im Weltraum und wenn ja wie oft?) lüftet der aus dem Fernsehen bekannte Physikprofessor Harald Lesch in seinem witzigsten Buch.
Produktsicherheitsverordnung
Hersteller:
Knaus, Albrecht Verlag Penguin Random House Verlagsgruppe Gm
ann.schnoor@penguinrandomhouse.de
Neumarkterstr. 28
DE 81673 München
Autorenportrait
Harald Lesch ist Professor für Theoretische Astrophysik am Institut für Astronomie und Astrophysik der Universität München, Fachgutachter für Astrophysik bei der DFG und Mitglied der Astronomischen Gesellschaft. Einer breiteren mffentlichkeit ist er durch die im Bayerischen Fernsehen laufende Sendereihe "alpha-Centauri" bekannt. Seit September 2008 ist er Nachfolger von Joachim Bublath in der ZDF-Reihe "Abenteuer Forschung".
Leseprobe
Haben Sie schon einmal versucht, sich selbst auf den Arm zu nehmen? Nein? Sie meinen, das geht gar nicht? Auch nicht mit ausgefeilter Atemtechnik? Ich sage Ihnen, es geht! Man kann sogar nicht nur sich selbst auf den Arm nehmen, sondern in den Armen auch noch etwas halten. Die Wissenschaft zum Beispiel. Das einzig Hinderliche sind dabei diejenigen, die ihrerseits auch etwas in ihren Armen tragen. Die Bedenkenträger. Im Sinne von: Darf man über die Wissenschaft lachen? Eigentlich nicht. Das ist normalerweise eine bierernste Sache. Aber manchmal muss man einfach, und sei es nur aus Hilflosigkeit. Da lacht man ja gerne mal, so als Übersprungshandlung. Und als Nichtfachmann oder Nichtfachfrau kann man wissenschaftlichen Erkenntnissen schon mal hilflos gegenüberstehen. Da reicht kein Überspringen mehr, da laufen die meisten gleich weg. Doch Herrschaften, möchte ich ihnen zurufen, haltet ein! Es gibt ein einfaches Hilfsmittel, sich dem Unanschaulichen, Unerklärlichen selbstbewusst zu stellen - den Humor. Sich intelligent über Wissenschaft lustig zu machen, die komplexen Zusammenhänge moderner Wissenschaft so auf ein menschliches Maß zu bringen, das ist die Methode des liebevollen Humors. Einen Witz über etwas zu machen, hat schließlich auch damit zu tun, dass man etwas liebt. Man ist ja hier nicht als Zyniker unterwegs, sondern con amore. Humor ist zutiefst human, er ist der menschliche Faktor in einer von Objektivität geprägten Welt wissenschaftlicher Erkenntnisse. Zugleich ist Humor inzwischen sogar selbst zum wissenschaftlichen Gegenstand geworden - und das ist an sich schon ein Grund zum Brüllen. Wenn ich lache, will ich doch nicht wissen, warum! Dann lache ich einfach. Punkt. Aber die Wissenschaft findet natürlich mal wieder keinen Punkt, dafür ist sie ja bekannt, und nahm kürzlich auch das Lachen unter die Lupe, genauer: unterzog es der funktionellen Magnetresonanztomographie. Und siehe da: Humor aktiviert den gleichen Hirnbereich wie Kokain und Geld. Es muss also nicht immer Koks sein, ein guter Comic tut es auch. Das ist nicht nur günstiger, sondern auch weniger schädlich. Und jetzt kann die Wissenschaft von sich behaupten, die technischen Daten des Humors ganz genau zu kennen. Das eigentliche Geheimnis des Humors liegt im Nucleus accumbens. In einem Versuch legte man 16 Probanden lustige oder neutrale Comics vor und überwachte dabei die Aktivität verschiedener Gehirnareale. Die Gehirnregion mit dem unaussprechlichen Namen hat eindeutig am stärksten auf die witzigen Comics reagiert. Sie wird bei einem herzhaften Lachen mit dem Botenstoff Dopamin überschüttet, der emotionale Reaktionen steuert, sodass sich bei uns nach einem guten Witz ein gewisses Belohnungsgefühl, ja manchmal sogar Euphorie einstellt. Humor scheint also sehr angenehm für unseren im Kopf angelegten Erkenntnisapparat zu sein. Und mehr noch: Je mehr Humor wir besitzen, desto gelassener reagieren wir und desto weniger schädigt Stress unsere Gesundheit. Schon der Dichter Joachim Ringelnatz brachte die segensreichen Wirkungen von Humor und Lachen auf den Punkt: Nichts verbindet mehr als gemeinsames Lachen. Humor ist sozusagen der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt. In der Antike wurde der Begriff Humor allerdings noch ganz anders gebraucht als heute. Das lateinische Wort (h)umor bedeutet 'Feuchtigkeit' und 'Saft' und bezog sich auf das richtige Verhältnis der Körpersäfte im menschlichen Organismus. Zwar verlor das Wort im Laufe der Geschichte seine medizinische Bedeutung, aber es gibt immer noch Sprichwörter, die daran erinnern, dass Lachen mit Körpersäften zusammenhängt. Warum sonst wird ein Mensch, der nicht lacht, sondern sich ärgert, sauer? Vielleicht, weil ihm mit zu viel Ernst die Galle überläuft? Man weiß es nicht so genau. Der Psychologe Freud jedenfalls vermutete, dass der Mensch lache, um innere seelische Spannungen abzubauen. Andere wiederum sind der Meinung, das Lachen habe zumindest als unbewusste Form der menschliche