Beschreibung
Als sie im Alter von sechsundzwanzig Jahren Selbstmord begeht, hinterlässt die bereits zu frühem Ruhm als Autorin einer rebellischen Gegenkultur gelangte Qiu Miaojin ihr unveröffentlichtes Meisterwerk Letzte Worte vom Montmartre. Darin erzählt sie in einer Reihe von Briefen, die von einer namenlosen Erzählerin in Paris, Taipeh und Tokio geschrieben werden, die Geschichte einer leidenschaftlichen Beziehung zwischen zwei jungen Frauen - ihr sexuelles Erwachen, ihre Trennung und die verheerenden Folgen ihrer zerbrochenen Liebe - und bietet so erschütternde Einblicke in das Leben zwischen den Kulturen, Sprachen und Geschlechtern. Zwischen den Extremen schwankend, zwischen Selbstironie und Pathos, zwanghafter Wiederholung und rhapsodischen Träumereien, Zurückhaltung und Verletzlichkeit, entwickelt sich dieser genresprengende Roman zu Thriller, Romanze und Abschiedsbrief in einem. Miaojin erweist sich darin als eine der aufregendsten chinesischsprachigen Autor:innen der letzten Jahrzehnte.
Autorenportrait
Qiu Miaojin, 1969 im Bezirk Chuanghua im Westen Taiwans geboren, war eine der innovativsten literarischen Stimmen und die bekannteste lesbische Schriftstellerin des Landes. Sie schloss ein Psychologiestudium an der Nationalen Universität Taiwan ab und absolvierte ein Studium der klinischen Psychologie an der Universität Paris VIII. Ihre erste veröffentlichte Geschichte, »Prisoner«, wurde mit dem Central Daily News Short Story Prize ausgezeichnet, und ihre Novelle »Lonely Crowds« erhielt den United Literature Association Award. Während ihres Aufenthalts in Paris führte sie Regie bei einem dreißigminütigen Film mit dem Titel Ghost Carnival und nahm sich kurz darauf, im Alter von sechsundzwanzig Jahren, das Leben. Die posthumen Veröffentlichungen ihrer Romane machten sie zu einer der am meisten verehrten Ikonen der chinesischen Gegenkultur. Nach ihrem Tod 1995 wurde sie mit dem Ehrenpreis der China Times für Literatur ausgezeichnet. Martina Hasse studierte Sinologie, Kunstgeschichte und Ostasiatische Kunstgeschichte in Hamburg und Taiwan, wo sie auch einige Zeit lebte. Neben Lyrik und klassischem Chinesisch übersetzt sie besonders zeitgenössische chinesische Autoren wie Li Ang oder Lung Ying-tai. Zuletzt erschien von ihr »Wie das Blatt sich wendet« des Literaturnobelpreisträgers Mo Yan und »Aufzeichnungen eines Krokodils« von Qiu Miaojin.
Schlagzeile
Das letzte und intensivste Buch der wohl innovativsten literarischen Stimme des queeren Taiwan erstmals auf Deutsch