Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Germanistische Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Neuere Deutsche Literatur: Literarische Neuerscheinungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Einer der Autoren, die zur erfolgreichen Migrantenlietartur in Deutschland beitragen, ist Doron Rabinovici. Mit seinem Roman Andernorts beschreibt er das Leben eines in Wien lebenden jüdischen Wissenschaftlers und dessen Rückkehr nach Israel. Dabei stellt er die großen Fragen nach Leben und Tod, Erinnern und Vergessen, Heimat und Identität. Dies geschieht oft mit Bezügen zum Judentum, auf den Staat Israel und die israelische Gesellschaft. Interessant ist dabei das Personenensemble in Andernorts. Beim Lesen des Buches fällt auf, dass Rabinovici evident viele Stereotype verwendet. Dies gilt ebenso für einzelne Personen wie für gesamte Gesellschaftsgruppen. Zugleich illustrieren häufig Szenen, die für Israel oder das Judentum charakteristisch sind, das Geschehen. Dabei versteht es Rabinovici, diese Typen mit soviel Ironie und Übertreibung darzustellen, dass sie teilweise unrealistisch oder überzeichnet wirken. Bei genauerer Betrachtung ist jedoch eine scharfsinnige Exaktheit bei den Personenbeschreibungen zu erkennen. Rabinovici gelingt es so, eine zugleich humorvolle wie genaue Darstellung der israelischen Gesellschaft zu liefern.Daher ist es hochinteressant, eine Typologie des Personenensembles in Andernorts vorzunehmen. Der Rezipient des Buches wird dadurch neue Erkenntnisse über und neue Blickwinkel auf Andernorts gewinnen. Dies gilt für den Leser mit und ohne Wissen über Israel und das Judentum. Während ersterer viel Vertrautes wiederentdecken wird, so kann letzterer Neues erfahren. Beide können so womöglich zu neuen literaturwissenschaftlichen Ansätzen oder Interpretationen über Andernorts gelangen.Um die Aktualität des Themas und die Tatsache, dass Rabinovici tatsächlich oft klischeehafte Charaktere und Szenen verwendet, zu belegen, wird im Folgenden zunächst auf Beiträge der Medien über Doron Rabinovicis Buch Andernorts eingegangen. Dabei werden ausgewählte Rezensionen und Literaturkritiken aufgeführt.Anschließend wird eine Typologie des Personenensembles vorgenommen. So werden zunächst die Hauptpersonen ausführlich dargestellt und bestimmten Typen zugeordnet. Anschließend werden die Nebenpersonen charakterisiert, die für die Beschreibung der israelischen Gesellschaft von interessanter Bedeutung sind. Abgeschlossen wird die Typologie mit Szenen, die für den jüdisch-israelischen Alltag typisch sind. Dabei wird sehr intensiv auf den Text eingegangen und alle Thesen mit Beispielen belegt.
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