Beschreibung
Der Fachterminus Feudalismus ist aus den (deutschsprachigen) mediävistischen Publikationen verschwunden. Dies dürfte mit seiner bislang noch nicht aufgearbeiteten eigenen Vergangenheit zusammenhängen, welche man als Sonderfall einer vergessenen Geschichte begreifen könnte: Als wesentliches Theorem des Historischen Materialismus ist der Feudalismus mit der Hypothek belastet, genuiner Teil der Geschichtswissenschaft der DDR gewesen zu sein, und im Gefolge dieser abgewickelt worden. Auf der Grundlage von umfangreichen, bislang nicht ausgewerteten Quellenbeständen untersucht Simon Groth erstmals ausführlich die Mittelalterforschung in der DDR und zeichnet hierbei die verflochtenen und wechselhaften ostdeutschen Feudalismusdiskussionen nach, um deren Platz in der Wissenschaftsgeschichte der (deutschsprachigen) Mediävistik zu bestimmen. An der Schnittstelle von Mediävistik, Zeitgeschichte und Wissenschaftsgeschichte positioniert, bietet die Arbeit im Ergebnis eine breite, alle drei Bereiche umfassende Anschlussfähigkeit.
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Autorenportrait
Simon Groth arbeitet als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg im Projekt "Repertorium der deutschen Königspfalzen - Band Sachsen-Anhalt". 2023 hat er sich mit einer Arbeit über die Mittelalterforschung in der DDR an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn habilitiert, wo er zudem als Lehrbeauftragter tätig ist.
Schlagzeile
Der Fachterminus Feudalismus ist aus den (deutschsprachigen) mediävistischen Publikationen verschwunden. Dies dürfte mit seiner bislang noch nicht aufgearbeiteten Vergangenheit zusammenhängen, die man als Sonderfall einer vergessenen Geschichte begreifen könnte: Als wesentliches Theorem des Historischen Materialismus ist der Feudalismus mit der Hypothek belastet, genuiner Teil der Geschichtswissenschaft der DDR gewesen zu sein, und im Gefolge dieser abgewickelt worden. Auf der Grundlage von umfangreichen, bislang nicht ausgewerteten Quellenbeständen untersucht Simon Groth erstmals die Mittelalterforschung in der DDR und zeichnet die verflochtenen sowie wechselhaften ostdeutschen Feudalismusdiskussionen nach, um deren Platz in der Wissenschaftsgeschichte der Mediävistik zu bestimmen.