Grausig sind die Anfänge der Medizin: Leichenraub, blutige Operationen wie Kirmesspektakel, Arsen, Quecksilber, Kokain als verschriebene Heilmittel. Mitte des 19. Jahrhunderts ist das Unwissen der Ärzte sagenhaft, wie sie praktizieren, ein einziger Albtraum. Bis ein junger Student aus London mit seinen Entdeckungen alles verändert Lindsey Fitzharris erzählt vom Leben dieses Mannes und vom Horror, den ein einfacher Arztbesuch damals bedeutete schaurig, unterhaltsam, erhellend.
Als Joseph Lister 1844 sein Studium in London beginnt, ist die medizinische Versorgung der Bevölkerung desaströs: Die Krankenhäuser sind überfüllt und verseucht. Um aufgenommen zu werden, müssen Patienten genug Geld für die eigene Beerdigung mitbringen. In den Operationssälen arbeiten Chirurgen in Straßenklamotten vor schaulustigem Publikum. Warum fast alle Patienten sterben, wie sich Krankheiten ausbreiten, darüber herrscht nicht im Geringsten Einigkeit, nur hanebüchene Theorien. Joseph Lister wird Chirurg, er will ganz praktisch helfen. Und von Neugier und hellem Verstand geleitet, entwickelt er eine Methode, die das Sterben vielleicht beenden kann
Lindsey Fitzharris promovierte in Oxford in Medizingeschichte. Ihre YouTube-SerieUnder the Knifeüber Wissenswertes und Gruseliges aus der Welt der Chirurgie verhalf Fitzharris zu größerer Bekanntheit. Sie schreibt regelmäßig fürThe Guardian,The Huffington Post,The Lancet undNew Scientist. Ihr BuchDer Horror der frühen Medizin war ein internationaler Erfolg, wurde in 15 Sprachenübersetzt und stand 19 Wochen lang auf derSPIEGEL-Bestsellerliste.
Volker Oldenburg hat u. a. David Mitchell, Colum McCann, Christopher Isherwood und Oscar Wildeübersetzt. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis. Er lebt in Hamburg und Utrecht.
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