Beschreibung
Im Sommer 1942 wurde ein Bataillon der Hamburger Polizeireserve, etwa 500 Männer, die zu alt zum Dienst in der Wehrmacht waren, nach Polen zu einem Sonderauftrag gebracht. Dort wurde ihnen eröffnet, dass sie die jüdische Bevölkerung in polnischen Dörfern aufzuspüren, die noch arbeitsfähigen Männer für den Lagereinsatz auszusondern, die übrigen - Alte, Kranke, Frauen und Kinder - auf der Stelle zu erschießen hätten. Vor ihrem Einsatz machte der Kommandant den Leuten das Angebot, wer sich dieser Aufgabe nicht gewachsen fühle, könne sein Gewehr abgeben und würde dann zu einer anderen Aufgabe eingesetzt. Nur etwa 12 Männer von fast 500 traten vor. In ganz Polen und Russland wüteten in der Folgezeit diese Polizeibataillone, erschossen Tausende von Menschen und brachten weitere Tausende in Konzentrationslager. Durch minuziöse Auswertung aller verfügbaren Quellen versucht der Autor nicht zu erklären, aber doch Gründe und beeinflussende Umstände dafür zu finden, wie "ganz normale Männer" zu Massenmördern gemacht werden konnten. In einem neuen Nachwort von 1998 setzt sich Browning mit den Thesen Daniel Jonah Goldhagens ("Hitlers willige Vollstrecker") kritisch auseinander.
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Autorenportrait
Christopher R. Browning, geboren 1944, ist ein international renommierter Holocaust-Forscher. Er lehrte Geschichte an der Pacific Lutheran University, in Tacoma, Washington, und an der University of North Carolina in Chapel Hill. 2006 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.