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Die Abenteuer des Augie March

Roman

Erschienen am 01.01.1976
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783462000313
Sprache: Deutsch
Umfang: 720 S., 9999 Farbfotos, 2623 s/w Tab., 1013 farbig
Format (T/L/B): 5.4 x 21.1 x 13.6 cm
Einband: Leinen

Beschreibung

Mit kindlicher Naivität und einer gehörigen Portion Gerissenheit schlägt sich Augie March durch die Welt und begegnet auf der Suche nach einem lohnenden Leben einer Vielzahl ungewöhnlicher und exzentrischer Menschen. Der amerikanische Jedermann Augie ist ein Außenseiter ohne Wurzeln, Ziel und festen Charakter. In der ersten Person erzählt der ältere Augie von früheren Lebensstationen und Personen, die er als Kind und als junger Mann kennen lernte. Er war u. a. Zeitungsbote, Chauffeur, Verkäufer, Hundeführer, Kohlenhändler, Gewerkschaftsagitator und Eidechsenjäger. Seine vielfältigen Jobs sind nicht nur Resultat seiner Neugierde, sondern auch des Bedürfnisses nach Selbstständigkeit. Jedem Beschäftigungsverhältnis steht eine Machtfigur vor, der er unterworfen ist. In seiner Kindheit erzieht ihn Oma Lausch streng. Er entkommt ihrem Einfluss, gerät aber in die zweifelhafte Welt des Geschäftsmannes Einhorn, für Augie eine Art Vaterfigur. Doch der gierige Einhorn nutzt seinen Fleiß aus. Danach arbeitet er für die reiche Familie Renling, aber er flieht, nachdem sie ihn adoptieren wollen. Beim Braunkohleunternehmen seines älteren, ehrgeizigen Bruders Simon ist er als Assistent tätig, doch als Augies Verlobung mit der reichen Kusine von Simons Frau schief geht, wird Augie von ihm rausgeworfen. Kurz danach verliebt er sich in Thea, eine hinreizende und reiche Frau. Mit ihr fährt er nach Mexiko, wo sie Eidechsen mit einem gezüchteten Adler jagen wollen, aber der Plan und die Beziehung scheitern nach einem Unfall. Am Ende des Romans befindet sich Augie allein in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg. Durch die zahlreichen Rückschläge ist er zynisch geworden, seinen Optimismus verliert er aber nicht.

Autorenportrait

Saul Bellow wurde am 10. Juni 1915 in Lachine/Quebec als Sohn jüdisch-russischer Einwanderer geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Montreal, 1924 zog die Familien nach Chicago. Dort besuchte er die Tuley High School und studierte später Anthropologie und Soziologie an der Northwestern University. Bellow übte verschiedene Tätigkeiten aus, bevor er seit 1938 dauerhaft an verschiedenen amerikanischen Universitäten lehrte, unter anderem an Princeton und an der Universität von Chicago. 1948 ging Saul Bellow mit seiner ersten Frau, der Soziologin Anita Goshkin, und Sohn Gregory für zwei Jahre als Guggenheim-Stipendiat nach Paris. Nach der Rückkehr in die Vereinigten Staaten 1950 lebte Bellow in New York City. Dort unterrichtete er an der New York University und schrieb nebenbei Artikel und Buchrezensionen. Am 5. April 2005 starb der Schriftsteller in Brookline, Massachusetts, im Alter von 89 Jahren. Bellow war mehrmals verheiratet und hatte vier Kinder. Seit 2007 zeichnet das PEN American Center herausragende amerikanische Autoren mit dem PEN/Saul Bellow Award for Achievement in American Fiction, darunter waren bereits Preisträger wie Don DeLillo und E.L. Doctorow. Saul Bellow selbst erhielt für sein umfangreiches literarisches Werk zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Nobelpreis für Literatur 1976. WerkIn seinen Werken greift Saul Bellow oft auf eigene Kindheits- und Jugenderfahrungen zurück. Nicht selten ist der Handlungsort in Chicago oder New York angesiedelt und wird thematisch das Leben der jüdischen Intellektuellen beleuchtet. Bellows Protagonisten sind oft Individuen, die sich bewusst oder unbewusst den zeitgeistlichen Strömungen verwehren. Sie setzen sich intensiv mit der eigenen Geschichte, die oftmals mit der Geschichte der USA verbunden ist, auseinander und stellen dabei fest, dass sie sich von ihrer Gesellschaft entfernt haben oder ihr hinterherhinken. Diese Thematik taucht bereits in Bellows erstem Roman Der Mann in der Schwebe (1944 erschienen) auf. Darin erzählt der Autor die Geschichte eines Mannes, der während des Zweiten Weltkriegs in einem Chicagoer Pensionszimmer auf seine Einberufung wartet, sich dabei einer Selbstbeobachtung unterzieht und feststellen muss, dass er nicht zu den patriotischen Helden seiner Zeit gehört. Als Höhepunkte von Bellows schriftstellerischer Karriere gelten die drei Romane Die Abenteuer des Augie March, Herzog und Humboldts Vermächtnis. Auszeichnungen1990 National Book Foundation's lifetime Medal 1989 PEN/Malamud Award1989 Peggy V. Helmerich Distinguished Author Award1988 National Medal of Arts1984 Offizier der französischen Ehrenlegion1976 Pulitzer Prize for Fiction für Humboldts Vermächtnis1976 Nobelpreis für Literatur1971 National Book Award for Fiction für Mr. Sammlers Planet1968 Croix de Chevalier des Arts et Lettres1968 B'nai B'rith Jewish Heritage Award1965 National Book Award for Fiction für Herzog1954 National Book Award for Fiction für Die Abenteuer des Augie March1948 Guggenheim-Stipendium für einen Arbeitsaufenthalt in Paris Publikationen Romane/Prosa Der Mann in der Schwebe, aus dem Amerikanischen von Walter Hasenclever, Kiepenheuer & Witsch 1998. (OT: Dangling Man, Vanguard Press 1944) Das Opfer, aus dem Amerikanischen von Walter Hasenclever, Kiepenheuer & Witsch 1966. (OT: The Victim, Vanguard Press 1947) Die Abenteuer des Augie March, aus dem Amerikanischen von Henning Ahrens, Kiepenheuer & Witsch 1976. (OT: The Adventures of Augie March, Viking Press 1953) Geschäft des Lebens, aus dem Amerikanischen von Walter Hasenclever, Kiepenheuer & Witsch 1962. (OT: Seize the Day, Viking Press 1956) Der Regenkönig, aus dem Amerikanischen von Herbert A. Frenzel, Kiepenheuer & Witsch 1960. (OT: Henderson, the Rain King, Viking Press 1959) Herzog, aus dem Amerikanischen von Walter Hasenclever, Kiepenheuer & Witsch 1998. (OT: Herzog, Viking Press 1964) Mosbys Memoiren und andere Erzählungen, aus dem Amerikanischen v