0
9,95 €
(inkl. MwSt.)

Nicht lieferbar

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453675216
Sprache: Deutsch
Umfang: 457 S.
Format (T/L/B): 3 x 19 x 12 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Das glanzvolle Comeback des Kultautors von "American Psycho" Zunächst fasst Autor und Protagonist Bret Easton Ellis sein bisheriges Leben zusammen: Er erzählt von seinen Romanen, von den Menschen, die in seinem ausschweifenden Leben eine Rolle spielten, von seinem unerträglichen Vater. Doch irgendwann vermischen sich Fiktion und Realität, seltsame Dinge geschehen und aus dem Familienroman wird ein Horrorszenario à la Stephen King.

Autorenportrait

Bret Easton Ellis, geboren 1964 in einem Vorort von Los Angeles, wohnhaft in New York City, gilt spätestens seit seinem Skandalbuch "American Psycho", das im Jahr 2000 als Film in die Kinos kam, als einer der kontroversesten, aber auch sprachgewaltigsten

Leseprobe

1 Die Anfänge 'Du siehst dir verblüffend ähnlich.' So lautet der erste Satz von Lunar Park, der in seiner Kürze und Einfachheit eine Rückkehr zur Form, ein Echo auf die erste Zeile meines Debütromans Unter Null darstellen soll. 'Auf den Freeways in Los Angeles werden die Leute auch immer rücksichtsloser.' Von da an wurden die ersten Sätze meiner Romane, mochten sie noch so geschickt konstruiert sein, immer komplizierter und verschachtelter, überfrachtet mit der sperrigen, überflüssigen Aufzählung von Nebensächlichkeiten. Mein zweiter Roman, Einfach Unwiderstehlich, begann zum Beispiel: 'die dich vielleicht langweilt, aber du mußt ja nicht zuhören, sagte sie mir, weil sie immer gewußt hat, daß es so kommen würde, und sie glaubt, es war ihr erstes Jahr, oder, eigentlich ein Wochenende, tatsächlich Freitag, im September, in Camden, und das ist drei oder vier Jahre her, und sie wurde so betrunken, daß sie im Bett landete, entjungfert wurde (spät, sie war schon achtzehn) in Lorna Slavins Zimmer, weil sie im ersten Jahr war, und Lorna, fällt ihr ein, im vierten oder im dritten Jahr war und normalerweise hin und wieder in der Wohnung ihres Freundes außerhalb des Campus, der ihrer Meinung nach im zweiten Jahr war und Töpfern als Hauptfach hatte, aber der in Wirklichkeit entweder ein Typ von der New York Universität war, ein Film-Student, der nur wegen der Bums-Klamotten-Fete hier in New Hampshire war, oder einer aus dem Ort.' Das Folgende stammt aus meinem dritten Roman, American Psycho. '>Ihr, die ihr hier eintretet, lasset alle Hoffnung fahren< ist in blutroten Lettern auf die Wand der Chemical Bank an der Ecke Eleventh und First geschmiert, so groß, dass man es auch vom Rücksitz des Taxis aus erkennen kann, das sich im Verkehr aus der Wall Street vorarbeitet, und eben als Timothy Price die Schrift bemerkt, schiebt sich ein Bus neben uns, und eine Seitenwerbung für Les Misérables versperrt den Blick, aber Price, sechsundzwanzig und bei Pierce & Pierce, scheint das nicht zu kümmern, denn er verspricht dem Fahrer fünf Dollar, wenn er das Radio lauter stellt, >Be My Baby< auf WYNN, und der Fahrer, kein Amerikaner, macht es.' Das hier aus meinem vierten Roman, Glamorama: '>Flecken das ganze dritte Panel ist voller Flecken, da! nein, das das zweite von unten, und ich wollte das ja schon gestern jemand sagen, aber da kam der Fototermin dazwischen, und Yaki Nakamari oder wie zum Teufel der Designer schon heißt ein Meister seines Fachs, hahaha hat mich mit jemand verwechselt, also konnt ich mich nicht gleich beklagen, aber meine Herren und Damen , da SIND sie, die Flecken, sehr sehr ärgerliche kleine Flecken, und die sehen mir gar nicht zufällig aus, eher wie mit der Maschine gemacht also ich will jetzt keine langen Opern hören, nur kurz die Story bitte, zack, kein großes Gesülze: wer, was, wo, wann bitte sehr und vor allem warum, obwohl ich jetzt echt den Eindruck hab, wenn ich mir eure belämmerten Visagen anschaue, dass es auf dieses Warum keine Antwort gibt also los, los, verdammt noch mal, was läuft hier eigentlich?<' (Die Informanten war eine Sammlung von Erzählungen, die zwischen American Psycho und Glamorama erschien, und da ich viele davon schon zu Collegezeiten verfasst hatte - vor der Veröffentlichung von Unter Null -, standen sie für den gleichen Minimalismus.) Wie jeder, der den Gang meiner Karriere verfolgt hat, unschwer erkennen kann - falls Literatur tatsächlich zwangsläufig das Innenleben des Schriftstellers bloßlegt -, liefen die Dinge wohl etwas aus dem Ruder und bekamen fatale Ähnlichkeit mit dem, was die New York Times als ' mittlerweile kompliziert bis zur Skurrilität. aufgebläht und banal. über dreht' bezeichnet hatte, und dem mochte ich nicht unbedingt widersprechen. Ich wollte zur früheren Schlichtheit zurück. Mein Leben war mir über den Kopf gewachsen, und in diesen Anfangssätzen schien sich zu spiegeln, was falsch gelaufen war. Ich musste zurück zu den Wurzeln Leseprobe