Beschreibung
Die feministische Publizistin Caroline Fourest setzt sich mit einer gefährlich irrationalistischen Strömung der Identitätspolitik auseinander. In Kanada fordern Studenten die Streichung eines Yogakurses, um sich nicht dem Risiko der indischen Kultur auszusetzen. In den Vereinigten Staaten würde man am liebsten asiatische Menüs in den Kantinen verbieten und die als anstößig und normativ verurteilten großen klassischen Werke von Flaubert bis Dostojewski aus dem Unterrichtsplan streichen. Studenten bezeichnen den geringsten Widerspruch als 'Mikroaggression' und klagen 'safe spaces' ein. In Wirklichkeit aber lernt man nur, Debatten zu meiden. Aufgrund geographischer oder sozialer Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe und der persönlichen Geschichte versucht man, die Hegemonie über die öffentliche Rede zu erreichen. Eine Einschüchterung, die bis zur Entlassung von Professoren geht. (Caroline Fourest)
Autorenportrait
Caroline Fourest, geboren 1975 in Aix-en-Provence, ist eine französische feministische Schriftstellerin und Journalistin. Sie war Redaktionsmitglied der Satirezeitschrift Charlie Hebdo. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Nationalpreis für Laïcité und den 'Prix du livre politique' von der französischen Nationalversammlung. Ihr Buch 'Generation beleidigt' stand monatelang auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste.