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Erbarmungslos - Cover

Erbarmungslos

Roman

Erschienen am 27.02.2007
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442464753
Sprache: Deutsch
Umfang: 384 S.
Format (T/L/B): 2.5 x 18.7 x 11.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Spannungsreicher, messerscharfer Nervenkitzel Die Medien nennen ihn den "Trashman" - einen brutalen Serienvergewaltiger und Killer, der seine Opfer auf Müllbergen zurückließ. Vor drei Jahren wurde er dank einer Zeugenaussage gefasst, nun wartet Walter Leroy Himes in der Todeszelle auf seine Hinrichtung. Doch die Zeugin hat gelogen - und keiner will es hören. In sechs Tagen wird Himes sterben, aber nur der Journalist Frank Corso ist bereit, den Fall erneut aufzurollen. Er beginnt einen dramatischen Wettlauf gegen die Zeit - und eine verzweifelte Suche nach dem wahren Mörder, der bereits nach neuen Opfern Ausschau hält ... "Nur einem wahren Meister gelingt so ein Thriller." Publishers Weekly "''Erbarmungslos'' ist ein Volltreffer - so spannend wie eine tickende Zeitbombe, außerordentlich atmosphärisch, brillant geschrieben, glaubhafte Charaktere und ein unverwechselbarer Protagonist. Dieser Roman ist ein Muss." Harlan Coben "G.M. Ford ist einer meiner Lieblingsautoren. Und mit diesem Roman hat er sich an die Spitze des Thriller-Genres geschrieben - besser geht es nicht." Dennis Lehane

Autorenportrait

G. M. Ford hat bereits sechs Romane mit der Figur des Privatdetektivs Leo Waterman veröffentlicht, bevor er mit "Erbarmungslos" den ersten Roman einer neuen Thrillerserie vorlegte, in deren Mittelpunkt der Journalist und Einzelgänger Frank Corso steht. Mittlerweile liegt mit "Rotes Fieber" bereits der vierte Roman dieser gefeierten Reihe vor, weitere sind in Vorbereitung. G. M. Ford unterrichtete Creative Writing in Washington; heute lebt er als freier Schriftsteller in Seattle.

Leseprobe

Gott allein mochte wissen, wo er einen Anzug mit orangefarbenem Karomuster aufgetrieben hatte. Wahrscheinlich in irgendeinem Retro-Laden oben am Broadway. Das Jackett zwei Nummern zu klein, die Schultern standen hoch wie Epauletten. Die Hose war 15 Zentimeter zu kurz, als rechne er mit Hochwasser. Breite Hosenaufschläge... derbe Lederschuhe... keine Socken... Sein Anwalt Myron Mendenhal dagegen war geradezu der Inbegriff der Eleganz. Schicker anthrazitgrauer Dreiteiler. Ein Ring am kleinen Finger mit einem Diamanten, so groß wie das Ritz. Zog aus reiner Gewohnheit andauernd seine Manschetten herunter und sorgte so mit viel Geschmack dafür, dass die Rolex Double Diamond stets zu sehen war. Mendenhal hatte seinen Standpunkt bereits dargelegt. Zwei- oder dreimal sogar. Im Namen seines Mandanten verklagte er sowohl die Stadt Seattle als auch den Bundesstaat Washington. Widerrechtliche Strafverfolgung. Drei Millionen Schadenersatz. Zehn Millionen Schmerzensgeld. Von jeder der beklagten Parteien. Zivilrechtsklagen würden folgen. Der einzige Grund, weshalb er immer noch redete, war, um zu verhindern, dass sein Mandant es tat. Als der Blödmann das letzte Mal den Mund aufgemacht hatte, hatte es einen Riesenaufruhr gegeben. Ein Mann in der vordersten Reihe hatte die Fassung verloren und hatte versucht, über den Tisch hinwegzuklettern und auf sie loszugehen. Er hatte es zur Hälfte durch den Wald aus Mikrofonen geschafft, ehe eine Polizistin ihn am Gürtel gepackt und zu Boden gerissen hatte. Vier Polizeibeamte waren nötig gewesen, um ihn aus dem Raum zu bugsieren, und es hatte zehn Minuten gedauert, bis die Elektronik wieder funktionierte. Der Widerhall der gequälten Schreie des Mannes ließ noch immer die Vorhänge beben, und ein Geruch nach verschossenen Hormonen hing wie Pulverdampf in der Luft. Kein Zweifel, Myron Mendenhal war bereit, so lange weiterzuquasseln, wie es notwendig war. 'Wie entschädigt man einen Mann für drei Jahre seines Lebens?', fragte er. 'Gibt es einen Betrag, der das Herz eines Menschen wiederherstellen kann, der jahrelang mit dem Schreckgespenst seines unmittelbar bevorstehenden Todes gelebt hat? Der auf dem Tisch des Todes gelegen hat? Ich glaube nicht. Können wir -' Der Mandant beugte sich zu den Mikrofonen vor. 'Wenn nich' er oder ich, dann iss es eben wer anders, klar?' 'Bitte?', fragte jemand aus der Reihe der an der Wand stehenden Reporter. Mendenhal hielt den Arm vor die am nächsten stehenden Mikrofone und flüsterte seinem Mandanten etwas zu. Zuerst flehend. Dann heftig. Das Publikum hielt kollektiv den Atem an, als Himes den Arm ausstreckte und die Hand über Mendenhals Mund und Nase legte. Während sich der Anwalt noch mit hervorquellenden Augen hinter seiner quadratmetergroßen Pranke wand, verzog der Mandant seine gummiartigen Lippen und rutschte mit seinem Stuhl näher an das an Buchstabensuppe gemahnende Mikrofondickicht heran. 'Hab gesagt, irgendwer wird da draußen immer irgendwelche Scheißzicken kaltmachen. Weiber un' noch mehr Weiber wer'n ins Gras beißen, überall, bis ihr alle bis zum verdammten Arsch in toten Bräuten steckt.' Sieben verschiedene Kameras hielten den Anfang dessen fest, was als Nächstes geschah. Der Mann in der vordersten Reihe erhob sich langsam. Er fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht, als wische er Spinnweben fort. Drehte Mendenhal und seinem Mandanten den Rücken zu. Beugte sich herab und schien der Frau, die neben ihm saß, etwas ins Ohr zu flüstern. Inzwischen eilte das halbe Dutzend extra angeheuerter Sicherheitsleute, die im Festsaal des Hotels stationiert waren, schon auf ihn zu, doch es war zu spät. Als sich der Mann wieder aufrichtete, hielt er einen 45er Colt Automatik aus dem Zweiten Weltkrieg in beiden Händen. Mit Tränen in den Augen schaute er durch den voll besetzten Saal und stieß eine einzige Silbe hervor. Und dann drehte er sich zur Stirnseite des Raumes um, hob die Waffe und begann abzudrücken. Wenn man s ...