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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442458165
Sprache: Deutsch
Umfang: 448 S.
Format (T/L/B): 3 x 18.3 x 11.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Ein Forschungslabor mitten in der Wüste von Nevada: Hier werden mit Hilfe der Nanotechnologie Miniaturkameras für die Kriegsführung entwickelt, die auf der Struktur von Bakterien aufbauen. Aber eines Tages können einige dieser Mikroroboter aus dem Labor entweichen, und nun machen sie Jagd auf alles, was in der Wüste lebt: Schlangen, Kaninchen - und Menschen. Der Biotechnologe Jack Forman soll den Killerschwarm vernichten. Doch er steht vor einer scheinbar hoffnungslosen Mission.

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Goldmann Verlag Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
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Leseprobe

Künstliche Evolution im 21. Jahrhundert Die Vorstellung von der fortwährenden Entwicklung der Welt ist ein Gemeinplatz, und nur selten machen wir uns seine volle Tragweite bewusst. Für gewöhnlich denken wir dabei zum Beispiel nicht an eine epidemische Krankheit, die ihren Charakter verändert, während sich die Epidemie ausbreitet. Ebenso wenig stellen wir uns vor, dass sich Evolution an Pflanzen und Tieren binnen Tagen oder Wochen vollzieht, aber dem ist so. Und normalerweise betrachten wir die grüne Welt um uns herum nicht als den Schauplatz eines immer währenden Krieges mit hochkomplizierten chemischen Waffen, wo Pflanzen Pestizide produzieren, wenn sie von Insekten angegriffen werden, die ihrerseits Widerstandsformen entwickeln. Aber genau das ist der Fall. Wenn wir die wahre Natur der Natur erfassen, die wahre Bedeutung von Evolution begreifen könnten, dann würden wir uns eine Welt vorstellen, auf der sich jede Pflanzen-, Insekten- und Tierart von Augenblick zu Augenblick verändert, weil sie auf alle anderen Pflanzen-, Insekten- und Tierarten reagiert. Ganze Populationen von Organismen entstehen und vergehen, bewegen und verändern sich. Dieser rastlose und unaufhörliche Wandel, so unerbittlich und unaufhaltsam wie Meereswellen und Gezeiten, impliziert eine Welt, in der alles menschliche Handeln zwangsläufig unberechenbare Folgen hat. Jenes Gesamtsystem, das wir Biosphäre nennen, ist derart kompliziert, dass wir im Voraus nicht wissen können, welche Auswirkungen unser Tun haben wird, niemals Veränderungen auch nur ansatzweise voraussagen werden können. Deshalb haben in der Vergangenheit selbst unsere bestgemeinten Bemühungen unerwünschte Folgen gehabt; entweder weil wir zu naiv waren oder weil diese sich kontinuierlich wandelnde Welt unberechenbare Reaktionen auf unser Handeln zeigte. So gesehen, ist die Geschichte des Umweltschutzes ebenso entmutigend wie die Geschichte der Umweltverschmutzung. Wer zum Beispiel behauptet, das industrielle Abholzen der Wälder sei schädlicher als ökologische Schutzmaßnahmen gegen Waldbrände, der übersieht die Tatsache, dass beides mit großer Überzeugung betrieben wurde und beides den Urwald unwiderruflich verändert hat. Beides liefert gleichermaßen umfassende Beweise für den sturen Egoismus, der die Interaktion des Menschen mit seiner Umwelt prägt. Die Tatsache, dass die Biosphäre unvorhersehbar auf unser Tun reagiert, ist kein Argument für Untätigkeit. Sie ist hingegen ein gewichtiges Argument für ein behutsames Vorgehen und für eine skeptische Haltung gegenüber dem, was wir glauben, und dem, was wir tun. Leider hat unsere Spezies in der Vergangenheit diese Behutsamkeit schmerzlich vermissen lassen. Und es ist kaum vorstellbar, dass sich daran in Zukunft etwas ändern wird. Wir glauben zu wissen, was wir tun. Das haben wir schon immer geglaubt. Wir wollen einfach nicht einsehen, dass wir uns in der Vergangenheit geirrt haben und demnach auch in Zukunft irren können. Stattdessen schiebt jede Generation frühere Fehler auf die Unvernunft nicht ganz so kluger Köpfe - und begeht dann erhobenen Hauptes neue Fehler. Wir sind eine von nur drei Spezies auf unserem Planeten, die von sich behaupten können, dass sie sich ihrer selbst bewusst sind, doch vielleicht wäre Selbsttäuschung für uns Menschen ein bezeichnenderes Charakteristikum. Irgendwann im einundzwanzigsten Jahrhundert wird unser von Selbsttäuschung bestimmter Leichtsinn mit unserer wachsenden technologischen Macht kollidieren. Zu dieser Kollision wird es sicherlich an der Nahtstelle zwischen Nanotechnologie, Biotechnologie und Computertechnologie kommen. Alle drei Bereiche vermögen, sich selbst reproduzierende Einheiten in die Umwelt zu entlassen. Mit der ersten dieser sich selbst reproduzierenden Einheiten leben wir schon seit einigen Jahren: Computerviren. Und auch mit den Problemen der Biotechnologie machen wir allmählich immer mehr praktische Erfahrungen. Dass, wie kürzlich bekannt wurde, Gene aus gentechnisch verändertem Leseprobe