Beschreibung
"Ein hochkarätiger Thriller, dessen Story an Grishams Die Firma und an Donna Tartts Die geheime Geschichte erinnert, beides aber weit hinter sich lässt!" Brigitte
Autorenportrait
F. Paul Wilson ist preisgekrönter Autor einer Reihe internationaler Bestseller. Zu seinen bevorzugten Genres zählen Medizin-Thriller und Mystery-Schocker, u. a. seine beliebten Handyman-Jack-Romane. Er ist selbst praktizierender Arzt und lebt in New Jerse
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WEIHNACHTSFERIEN DAS INGRAHAM COLLEGE OF MEDICINE Dr. med. Laurel Hills Das oft als »24karätige medizinische Hochschule« bezeichnete Ingraham (Aussprache »INGgram«) College of Mediane hat sich zu einer der berühmtesten und angesehensten Bildungseinrichtungen Amerikas entwickelt. Es liegt in den bewaldeten Hügeln des Frederick Countys, Maryland, weniger als eine Autostunde von Baltimore oder Washington, D.C., entfernt, und hat seinen Lehrkörper aufgebaut, indem es führende Persönlichkeiten aller medizinischen Fachrichtungen berufen hat. Der Lehrkörper des Ingraham gilt als unvergleichlich. Das trifft auch auf seine Studentenschaft zu. Alljährlich im Dezember werden zukünftige amerikanische Mediziner mit den besten Ergebnissen im Medical College Admission Test (MCAT) zu einer besonderen Aufnahmeprüfung ins Ingraham eingeladen. Diese Einladung ist sehr begehrt, denn das Ingraham wird hundertprozentig von der Kleederman Foundation unterhalten: Seine Studenten zahlen weder Studien-, Lehrmittel- noch Laborgebühren und erhalten freie Kost und Unterbringung. (Unbedingte Voraussetzung für die Aufnahme ist jedoch, daß die Studenten sich verpflichten, die gesamten vier Jahre lang auf dem Ingraham-Campus zu leben.) Hervorragende akademische Leistungen sind jedoch nur ein Teil der Anforderungen des Ingraham. In der Einschreibungssteile wird unterstrichen, man suche »vielseitige junge Menschen mit dem gewissen Etwas, die sich der medizinischen Praxis in Form ärztlicher Grundversorgung - vor allem in Gebieten, in denen sie am nötigsten gebraucht wird - widmen wollen«. Akademische Brillanz ist natürlich eine wichtige Voraussetzung, aber die Verantwortlichen gestehen freimütig, daß sie keinen Wert darauf legen, Forscher heranzubilden, die danach ihr Berufsleben lang über Mikroskopen und Reagenzgläsern hocken werden. Ideale Kandidaten fürs Ingraham sind Studenten, die nicht nur beste Noten mitbringen, sondern auch Seminarsprecher oder in der studentischen Selbstverwaltung aktiv gewesen sind. IngrahamAbsolventen gelten als die Creme de la creme. Allen der jährlich fünfzig Absolventen werden die begehrtesten Assistentenstellen der medizinischen Welt angeboten. Trotzdem schlagen ungewöhnlich viele Absolventen diese hochdotierten Stellen aus, um in der Grundversorgung tätig zu sein, und praktizieren in den ärmeren Gebieten Amerikas vor allem in den Inner Cities. Ihnen verdankt das Ingraham seinen beispiellosen Ruf, akademische Höchstleistungen mit sozialem Engagement zu verbinden. Aus AMERICAN MEDICAL SCHOOLS IN PERSPECTIVE von Emmett Fention (Bobbs-Merill, 1994) (Nachdr. mit frdl. Gen. des Verlags) »Quirin! Komm schon, Quinn!« Obwohl Quinn Cleary die Stimme hörte, starrte sie weiter über die Gruppe von Gebäuden unter ihr und die noch herbstlich bunten Hügel in ihrer Umgebung hinweg. Von diesem Hügel aus, dem höchsten Punkt auf dem Campus, konnte sie, wie man ihr gesagt hatte, drei Staaten sehen: natürlich Maryland - aber auch Westvirginia rechts und Virginia geradeaus vor ihr im Süden. Und unterhalb des zu ihren Füßen sanft abfallenden Hügels standen etwa zehn Meter tiefer die halbkreisförmig um einen künstlichen See angeordneten Gebäude aus gelbem Klinker oder grauem Naturstein - die Hörsaalgebäude, das Studentenwohnheim und das Verwaltungsgebäude, in dem auch die Professoren ihre Büros hatten -, die das Ingraham College of Medicine bildeten. Jemand berührte ihren Arm. Sie drehte sich um. Matt Crawford stand da: dunkles lockiges Haar, sonnengebräunter Teint und dunkle Augen, die sie fragend anstarrten. »Bist du in 'ner Trance oder so was?« »Nein. Aber ist das nicht wunderschön?« Sie betrachtete erneut die gepflegten Rasenflächen inmitten bewaldeter Hügel. »Ist das nicht fast zu schön, um wahr zu sein?« »Yeah, großartig.« Er faßte sie leicht am Ellbogen. »Komm jetzt. Wir wollen nicht allzuweit zurückbleiben.« Quinn ließ sich widerstrebend von der eindrucksvollen Aussicht wegführen. Ihre langen Beine hielten mühelos mit Mat Leseprobe