Beschreibung
Ein bescheidener Held irrt einen Tag lang durch die Großstadt - und es enthüllt sich eine ganze Existenz.
An einem schönen Tag im Juli begibt sich Mr. Phillips von seinem Einfamilienhaus im Süden Londons in die City. Erstaunliche Dinge ereignen sich an diesem Tag, zumindest aus der Sicht von Mr. Phillips, der ansonsten ein eintöniges Buchhalterdasein fristet. Im Park trifft er einen berufsmäßigen Pornographen, der in ihm sofort einen Gleichgesinnten erkennt. Und es ist wahr: Sex beschäftigt Mr. Phillips im wachen wie im schlafenden Zustand fast genauso wie sein Beruf.
So errechnet er, dass pro Jahr 16.784 nackte Frauen in englischen Magazinen zu sehen sind; als er in ein Pornokino gerät, fragt er sich, ob für den Eintritt auch Mehrwertsteuer bezahlt werden muss. In Spendierlaune - die er sich gar nicht leisten kann - lädt er mittags seinen Sohn zum Essen ein, einen Menschen, mit dem er nie und nimmer etwas zu schaffen hätte, wenn er eben nicht sein Sohn wäre.
Höhepunkt des Tages ist der Besuch in einer Bank, wo Mr. Phillips Zeuge eines Überfalls wird, eine von ihm verehrte Fernsehansagerin neben sich auf dem Boden liegend antrifft und beinahe den Heldentod stirbt. Als er schließlich in seinen Vorort zurückkehrt, hat er noch immer keine Ahnung, wie er Mrs. Phillips beibringen soll, dass er längst arbeitslos ist.
Autorenportrait
John Lanchester, geboren 1962 in Hamburg, wuchs im Fernen Osten auf und studierte in Oxford. Er war Restaurantkritiker des "Observer" und ist stellvertretender Chefredakteur der "London Review of Books". "Die Lust und ihr Preis" ist sein erster Roman.