Beschreibung
Nach einem gemeinsamen Ausflug an die Isar fassen vier Frauen und vier Männer den Entschluss, die deutsche Gegenwartskultur auf den Prüfstand zu stellen. Sie sind Experten für Mode, Literatur und Kunst, für Theater, Essen und Musik, für die Politik, für Film und Fernsehen. Sie sind die unabhängigen Geister, die hierzulande so dringend gebraucht werden - und so selten geachtet. Herausgekommen ist eine genauso unterhaltsame wie kontroverse Gegenwartsdiagnose, die es so noch nicht gegeben hat. Acht Nadelstiche gegen den deutschen Stumpfsinn, acht kritische Perspektiven auf ein Land an der Schwelle zu den neuen Zwanzigern: Kein schöner Land ist ein Bootcamp gegen die geistige Trägheit - und ein Ausbruch aus der deutschen Bequemlichkeit.
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Autorenportrait
Katharina Herrmann, Lehrerin und Bloggerin, liest Romane, weil sie mit der Realität nichts zu tun haben will. Darüber schreibt sie dann das Internet voll. Noemi Schneider, Filmemacherin, Erzählerin und Essayistin, glaubt an das Fernsehen, weil es Homeland erschaffen hat. Sie hat ein Sky Super Sport Ticket und träumt von Paul Newman. Daniel Gerhardt, Popkritiker und freier Journalist, hört Musik und schreibt über sie, weil ihm keine schönere Form der Zeitverschwendung einfällt. Seine Lieblingsband sind The Walkmen aus New York. Annekathrin Kohout, Zeitschriftenredakteurin, Kulturwissenschaftlerin und Bloggerin, verbringt den Tag mit Scrollen, Skippen und Screenshotten, weil sie der vielen Formen zeitgenössischer Kunst überdrüssig ist. Das Ergebnis lässt sich auf ihrem Blog begutachten. Lukas Haffert, Ökonom und Politikwissenschaftler, brennt für die Politik, weil man unendlich über sie streiten kann. Er war zweimal Chefjuror der deutschen Debattiermeisterschaft. Quynh Tran, Philosophin und freie Autorin, empfindet Freude an der Mode als Ausdrucksform, weil sie die deutsche Oberflächenneurose noch rechtzeitig überwunden hat. Sie blickt mal amüsiert, mal verärgert auf den deutschen Stil. Simon Strauß, Feuilletonredakteur und Buchautor, geht ins Theater, weil dort viel auf dem Spiel steht. Er schreibt, redet und träumt von Europa als sinnlicher Größe. Leander Steinkopf, Erzähler und Essayist, schreibt über die Leberwurst, weil sie viel über die Psychologie der Deutschen verrät. Er mag den kräftigen Einwegbecherkaffee an Sofioter Kiosken, den Würstlstand vor der Wiener Oper und den Frittierfettdunst im Berliner Arirang.