Beschreibung
Wie hält man eine Ehe lebendig, wie erfindet man sich neu? Die abenteuerliche Geschichte einer Suche nach sich selbst. Siebenunddreißig Ehejahre hat Charles mit Maude geteilt, nun schlägt sie ihm vor, in Zukunft zu dritt zu leben, zusammen mit dem alten Freund Silas. Irritiert und verletzt macht Charles einen lange gehegten Wunsch wahr und steigt zum gefährlichsten Schwimmversuch seines Lebens in den Ärmelkanal: von Dover nach Calais, vierzigtausend Armschläge mindestens. Im Wasser, glaubt Charles, gebe es keinen Gegner, nur Sonne, Wolken und das eigene Ich. Mit dramatischer Intensität und in berauschend schönen Naturschilderungen erzählt Ulrike Draesner, wie es ist, einmal durch sein eigenes Leben zu schwimmen. Sie begleitet Charles lange Nacht im Wasser, die sich stündlich mehr zu einer spannenden sportlichen Herausforderung über den Tiefen des Ärmelkanals entwickelt. Zug um Zug tauchen Leserin und Leser in die Dimensionen allgemeinen Menschseins ein: Entstehen und Vergehen, Schönheit und Fassungslosigkeit, bis hin zu aktuellen Fragen wie der Vermüllung der Ozeane und dem Schicksal von Flüchtlingen.
Autorenportrait
Ulrike Draesner, 1962 in München geboren, wurde für ihre Romane und Gedichte vielfach ausgezeichnet, unter anderem zuletzt mit dem Deutschen Preis für Nature Writing und dem Ida Dehmel-Literaturpreis. Für 'Kanalschwimmer' erhielt sie den Preis der LiteraTour Nord 2020. Von 2015 bis 2017 lehrte sie an der Universität Oxford, seit April 2018 ist sie Professorin am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Hier und in Berlin lebt und schreibt sie - neben Romanen und Gedichten auch Erzählungen und Essays. Im Penguin Verlag erschien jüngst ihr Roman 'Schwitters', für den Draesner den Bayerischen Buchpreis erhielt.