Beschreibung
Die Geschichte seiner Jugend- und Mannesjahre schrieb der arme Kleinbauer und Garnhausierer Ulrich Bräker, der nur wenige Wochen eine kümmerliche Dorfschule besuchte, bei schwacher Lampe an Sonntagen oder sonst in freien Augenblicken. Durch Bräkers Kritzeleien und Hirngeburten wird die Lebenswirklichkeit der unteren Volksklassen erstmals detailliert beschrieben, so dass Bräker eine einzigartige Stellung als wohl erstem plebejischen Schriftsteller in der Literatur des 18. Jahrhunderts in Deutschland (Hans Mayer) zukommt.
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Autorenportrait
Ulrich Bräker, geboren 1735 im Toggenburg als Bauernsohn, wurde nach einer harten und entbehrungsreichen Jugend Leinenweber, Salpetersieder und Garnhausierer. Ein preußischer Werbeoffizier nutzte die Naivität des 20-Jährigen aus und zwang ihn, Söldner unter Friedrich dem Großen zu werden. Bräker desertierte in seiner ersten Schlacht. Wieder zu Hause, bildete er sich autodidaktisch weiter und wurde 1776 Mitglied der Moralischen Gesellschaft zu Lichtensteig und - nach deren Auflösung - der Literarischen Gesellschaft zu St. Gallen. In Wattwil starb Bräker 1798 als angesehener, verarmter Schriftsteller, aber auch als der kleine Händler vom Dorfe, der er in der Umgebung des wohlhabenden Bürgertums stets geblieben war.
Schlagzeile
Durch Bräkers Kritzeleien und Hirngeburten wird die Lebenswirklichkeit der unteren Volksklassen erstmals detailliert beschrieben, so daß ihm eine einzigartige Stellung als wohl erstem plebejischen Schriftsteller in der Literatur des 18. Jahrhunderts Deutschlands zukommt.