Beschreibung
Nau ist die Urmutter des Menschengeschlechts. Aus Liebe zu ihr wird Rëu, der Wal, zum Menschen und zeugt mit ihr Waljunge und Menschenkinder. Rëu ist sterblich, ebenso alle folgenden Generationen. Nur Nau bleibt am Leben, sie gibt das Wissen von der Abstammung der Menschen und von der Verehrung der Wale weiter. Diese poetische Schöpfungslegende der Tschuktschen von der ursprünglichen Gemeinschaft von Mensch und Wal, von der Einheit von Mensch und Natur, ist zugleich eine Vorahnung der Fragen und Probleme unserer Zeit. Donata Höffneres mitreißende Interpretation ist intensiv und authentisch.
Autorenportrait
Juri Rytchëu wurde 1930 als Sohn eines Jägers in der Siedlung Uëlen auf der Tschuktschenhalbinsel im äußersten Nordosten Sibiriens geboren. Er ist der erste Schriftsteller dieses Volkes mit zwölftausend Menschen. Juri Rytchëu wurde mit seinen Romanen und Erzählungen zu einem berufenen Zeugen einer bedrohten Kultur und eines vergessenen Volkes.