Beschreibung
"Was kann es Schöneres geben als in einer ausgedienten Spinnerei den Leuten etwas vorzuspinnen." (Kerstin Hensel)
Nicht weit von Dresden, zwischen den Ortschaften Lauter, Neuwelt und Schwarzenberg steht ein ganz besonderes Gebäude mit drei Stockwerken und einem schiefergedeckten Spitzdach: das Spinnhaus. Errichtet um 1860, hat es vielen Menschen eine Heimat geboten, vor allem Frauen. Zu Beginn arbeiteten Spinnerinnen in ihm - "fasernhustend und traumversponnen". Mit Anbruch des 20. Jahrhunderts kam dann seine große Zeit...
Im Spinnhaus leben einsame, skurrile, fröhliche Weibsn. Ausgestattet mit erzgebirgischem Dialekt und lebensprallem Humor. Steinern alt. Eine Hexenküche voller harter Sachverhalte, Zeitenänderungen und Personenschäden. Mythischer Ort für einen Heimat-Abend. Hier ziehen das Kaiserreich, die Nazizeit und der Sozialismus ihre tiefen Spuren. Wir erfahren von der unheimlichen Idylle eines Hauses und seines Jahrhunderts.
Kerstin Hensel, geboren am 29. Mai 1961 in Karl-Marx-Stadt durchlief eine Ausbildung zur chirurgischen Schwester und studierte danach am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und arbeitete am Theater. Seit 2001 lehrt sie an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch Berlin".
Preisträger Literaturpreis "Kammweg" 2009
Autorenportrait
Geboren am 29.Mai 1961 in Karl-Marx-Stadt
10-Klassen-Schule
Ausbildung an der med. Fachschule Karl-Marx-Stadt
1980-1983 Arbeit als chirurgische Schwester
1983 Geburt des Sohnes Benjamin
1983-1985 Studium am Institut für Literatur Leipzig
1985-1987 Aspirantur am Leipziger Theater
Seit 1987 freiberuflich als Schrifstellerin
Seit 1987 Lehrauftrag für "Deutsche Verssprache und Versgeschichte" an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Berlin,
1995-1998 an der Filmhochschule Potsdam
1995 Aufenthalt in der Villa Massimo, Rom
2000-2001 Professur am Deutschen Literaturinstitut Leipzig
seit 2001 Professur an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch Berlin"
Lebt in Berlin.