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Franz Held

Vordadaistische Texte aus Jenesien

Erschienen am 22.12.2023, 1. Auflage 2023
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9788872834299
Sprache: Deutsch
Umfang: 304 S.
Format (T/L/B): 1.8 x 19 x 12 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

"Der Schriftsteller Franz Herzfeld (Franz Held) wurde letzter Tage infolge Geistesstörung der Irrenabteilung des hiesigen Spitals zur Beobachtung übergeben." Mit dieser Meldung in den "Bozner Nachrichten" vom 28. Februar 1900 endete, vorerst, das nomadische Leben des Schriftstellers und Freigeistes. Franz Held, geboren vor 150 Jahren in Düsseldorf, lebte u. a. in Berlin, München, Weggis in der Schweiz, Aigen bei Salzburg und in Jenesien bei Bozen. Nicht weniger interessant als seine Romane, Gedichte und Theaterstücke ist das skurrile und mysteriöse Schicksal der fünfköpfigen Familie Herzfeld. Während Franz Held und seine Frau um 1900 in psychiatrische Anstalten eingeliefert werden, wachsen ihre vier Sprösslinge als Waisenkinder auf. Zwei von ihnen - John Heartfield und Wieland Herzfelde - gründen gut zwei Jahrzehnte später mit George Grosz die Berliner Dada-Bewegung. Dabei beziehen sich die Söhne immer wieder auf die Texte ihres politisch engagierten Vaters, der wegen anarchistischer und angeblich gotteslästerlicher Gedichte 1895 verurteilt wurde und sich daraufhin aus Deutschland absetzte. Durch sein Untertauchen verschwanden seine Bücher aus den Regalen der Buchhandlungen und sind seither in Vergessenheit geraten - dies obwohl er zu Recht als Vor-Dadaist bezeichnet werden kann. Diese Textsammlung begibt sich auf Spurensuche.

Autorenportrait

Franz Held, geboren 1862 in Düsseldorf als Sohn einer Unternehmerfamilie. Ab 1887 veröffentlichte er kontinuierlich Gedichte und andere literarische Arbeiten. 1895 wurde Franz Held in München wegen Gotteslästerung angeklagt. Daraufhin floh er mit seiner Familie in die Schweiz, später lebte sie auf einer Almhütte bei Salzburg. Im Sommer 1899 verschwanden die Eltern über Nacht spurlos und ließen die vier Kinder in der Berghütte zurück. Im Jahr 1900 wurde Franz Held in Gries bei Bozen aufgegriffen und in eine Bozner Irrenanstalt eingeliefert. Er starb 1908 in der »Landesirrenanstalt« Valduna, Vorarlberg. Werke (Auswahl): »Gorgonenhäupter« (1887), »Der abenteuerliche Pfaffe Don Juan« (1889), »Manometer auf 99!« (1893), »Trotz Alledem!« (1894).

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