Beschreibung
Bei der Rahmenhandlung handelt es sich um das Gespräch zwischen Schach-Gebal, Nurmahal und Danischmende. Wenn zu Beginn das Erzählen der Geschichte Scheschians nur dafür gedacht war, dem Sultan das Einschlafen zu erleichtern, wird daraus schnell eine Diskussion über richtiges und falsches Regieren. Der Sultan Indostans, Schach-Gebal, lässt sich abends von seiner Favoritin Nurmahal und seinem Hofphilosophen Danischmende die Geschichte des untergegangenen Königreichs Scheschians erzählen, um besser einschlafen zu können. Es werden in chronologischer Reihenfolge die Herrscher des Königreichs und ihre Stärken und Schwächen beschrieben. Zu Beginn der Geschichte wird das in Kleinstaaten zerfallene Scheschian durch Ogul-Kan, den Fürsten eines benachbarten Reiches, erobert und zu einem Großreich mit ihm als absolutistischen Herrscher vereint. Unter dem Einfluss seiner Favoritin Lili entwickelt sich auch die Kultur des Landes. Ogul-Kans Nachfolger Azor ist der Sohn Lilis. Da Azor selbst seine politischen Aufgaben vernachlässigt, wird die Politik des Landes von seiner Favoritin Alabanda bestimmt. Isfandiar, der Sohn der beiden und Nachfolger Azors, baut gemeinsam mit seinem Berater Eblis eine tyrannische Herrschaft auf. Diese wird durch eine Revolution und dem damit verbundenen Tod Isfandiars und seines Beraters beendet. Christoph Martin Wieland (1733-1813) war ein deutscher Dichter, Übersetzer und Herausgeber zur Zeit der Aufklärung. 1772 verfasste er den Staatsroman Der goldene Spiegel, oder Die Könige von Scheschian.