Beschreibung
Der Erzählband "Inseln" der tschechischen Autorin Dora Kaprálová ist nach dem Berliner Notizbuch (2018) bereits ihre zweite Prosaveröffentlichung in deutscher Übersetzung im BALAENA Verlag. Auch in "Inseln" findet sich der humorvolle Ton, das genaue Hinsehen, der Sinn für Tiefe hinter den scheinbar alltäglichen Begebenheiten, die man aus dem "Berliner Notizbuch" schon kennt. Dora Kaprálová hat ihre literarische Stimme und Form gefunden. Sie agiert als Reiseführerin zu inneren Orten indem sie äußere Bewegungen beschreibt. "Und was ist Schreiben denn anderes, als ein Inselspaziergang durch dichten, undurchlässigen Nebel?" Sie führt in den einundzwanzig Inselgeschichten, die eine jeweils in sich geschlossene Einheit darstellen, in die Abgründe der menschlichen Seele. Dabei schöpft sie aus eigenen Erlebnissen, schwenkt dann hinüber zu anderer Leute Schicksal um danach wieder zu ihren Gedanken zurückzukehren. Ihr Wohnort Berlin ist oft der Ausgangspunkt der fiktiven Reise, manchmal liegen die Inseln auch in der Nähe ihrer Geburtsstadt Brünn oder sogar in Arizona. Gelegentlich spielt sich das Geschehen in einer weit zurückliegenden Vergangenheit ab. Oder auch in einer phantasierten Parallelexistenz. Immer aber nimmt uns die Autorin mit in die Inselwelt der jeweiligen Personen. Deren Lebensläufe sind vielfältig, skurril und manchmal gar unglaublich, ihre Gefühle sind uns aber allen wohlvertraut. Wir dürfen staunen, schmunzeln, mitfiebern und auch mit ihnen bangen und trauern. Nach der Lektüre der Inseln fühlt man sich, wie nach jeder geglückten Reise: reich an Eindrücken und Erlebnissen, gestärkt und vielleicht auch etwas getröstet.
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Autorenportrait
Dora Kaprálová geboren 1975 in Brno/Brünn, studierte Dramaturgie und Szenaristik an der Janácek Arts Academy (JAMU). Sie lebt mit ihren beiden Töchtern seit 2007 in Berlin und blickt mit der Distanz der freiwilligen Emigrantin sowohl auf ihre Heimat als auch auf die deutsche Metropole. Für Lesungen und Stipendienaufenthalte ist sie in ganz Mitteleuropa unterwegs. Zuletzt war sie Gast des Niederösterreichischen Literaturhauses in Krems. Nach ihrem Debut "Winterbuch über die Liebe" (Archa 2014) und dem Tagebuch-Roman "Berliner Notizbuch" (Druhé mesto 2016) hat sie sich mit dem Erzählband "Inseln", der in Tschechien viele positive Kritiken bekam, nun endgültig als Literatin etabliert. Schon ihre journalistischen Texte zu Themen wie Migration und Integration und auch ihre Radiofeatures mit Art-Sound-Experimenten wurden in Tschechien vielfach ausgezeichnet. Sie schreibt Drehbücher für Filme, ist als Co-Regisseurin tätig und gibt Workshops in Kreativem Schreiben. Außerdem verfasst sie regelmäßig Kolumnen sowie Radiobeiträge und konzipiert und moderiert literarische Veranstaltungen z.B. zum Werk Milena Jesenskás. Im Jahr 2016 erhielt Dora Kaprálová den Deutsch-Tschechischen Journalistenpreis in der Kategorie Audio sowie den Milena-Jesenská-Sonderpreis. Auch 2018 gehörte sie zu den Nominierten. Ihre Bücher und Texte wurden bereits in mehrere Sprachen übersetzt, darunter ins Deutsche, Ungarische, Englische, Polnische, Kroatische und Ukrainische.