Beschreibung
*Wenn wir jetzt getrennte Wege gehen, dann nur noch mit schmerzendem Herzen und einem Kopf voller Erinnerungen an den einen Sommer, in dem wir zu einer gemeinsamen Melodie wurden.* Ein Sommercamp in den Hamptons - Stargeiger Maddox Madness ist fest entschlossen, seinen Sommer den Kindern zu widmen, deren Familien sich keine musikalische Ausbildung leisten können. Hilfe bekommt er dabei von alten Freunden - und Violet. Violet, die ihm schon bei ihrer ersten Begegnung Wochen zuvor den Kopf verdreht und sich als Mitarbeiterin beworben hat. Was diese jedoch nicht weiß: Dass sie tatsächlich im Camp arbeiten kann, ist nicht nur ihrer beschönigten Bewerbung zu verdanken, sondern auch einem Deal zwischen ihrer Schwester und Maddox. Maddox, der mit der Verantwortung im Camp zu kämpfen hat und mit aller Macht versucht, seine Vergangenheit zu verbergen. Ein Sommer, zwei Herzen und ein Licht in der Dunkelheit. Die NewAdultReihe im Überblick: Band 01 Liliennächte Band 02 Ascheblüte Band 03 Vergissmeinnicht Band 04 Winterrose Band 05 Veilchensturm Extra Glücksklee (nur erhältlich über die Website der Autorin) Jeder Liebesroman ist in sich abgeschlossen.
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Autorenportrait
Kim Leopold wurde 1992 geboren und lebt derzeit mit ihrer Familie im schönen Münsterland. Schreiben und Reisen gehören zu ihren Hobbies, die sie gerne verbindet, in dem sie ihre Handlung an Orten spielen lässt, die sie schon besucht hat. Mit dem Schreiben hat sie schon früh begonnen, am liebsten schreibt sie Geschichten für junge Erwachsene. Wenn sie nicht gerade an ihrem nächsten Buch schreibt, füllt sie ihren Podcast Autor werden? - Autor sein! mit Inhalt, liest oder tobt sich auf Instagram kreativ aus - immer mit dabei: ein heißer Kaffee und ihr Kater Filou.
Leseprobe
'Sie waren schon eine Weile nicht mehr hier, Maddox.' Auf meine Lippen stiehlt sich ein Lächeln. Ich lehne mich zurück, lasse mich tiefer in die weiche Ledercouch sinken und betrachte die Frau vor mir. Sie trägt eine weiße Bluse zu einer hellen Hose, klassisch, zeitlos. Genau wie ihre zurückgebundenen blonden Haare und das schmale Brillengestell. Ihre grünen Augen ruhen abwartend auf mir. Sie will es. Ich weiß es genau. Also enttäusche ich sie nicht. 'Ich hab mich nach Ihnen verzehrt, Gabriella.' Ich zwinkere ihr zu. 'Es ist viel zu lange her.' Ich muss ihr zugutehalten, dass sie die Miene nicht verzieht. Sie sitzt bloß da, die Hände entspannt auf ihr Klemmbrett gelegt, und erwidert meinen Blick. Aber da, ihre Mundwinkel beginnen zu zucken, dann bricht das Lächeln aus ihr heraus. Ein warmes Gefühl breitet sich in meinem Bauch aus. 'Na ja, es gab ja auch keinen Grund dazu', erwidert sie und greift nach ihrem Glas, welches auf dem niedrigen Holztisch zwischen uns steht. In der Praxis hat sich in den letzten sieben Monaten nichts geändert, es ist, als hätte ich meine Therapie nie unterbrochen. 'Ihnen ging es gut. Sie haben sogar auf meinen Rat gehört und sich ein Haustier angeschafft.' 'Alice, ja.' Ich denke an das Fellknäuel, das in meinem Brownstone im Greenwich Village auf mich wartet. 'Toby hat sie an mich vermittelt. Vielleicht erinnern Sie sich an ihn.' 'Lizzies Freund, oder?' Überrascht, dass sie sich das merken konnte, nicke ich. 'Wie fühlt sich das an, so viel Verantwortung für ein Tier zu haben?', fragt sie. Ich deute auf das Bild hinter ihrem Schreibtisch, das ihre beiden Terrier zeigt, die einem Ball im Wasser hinterherflitzen. 'Müssten Sie das nicht bestens wissen?' 'Ich habe einen Mann, drei Kinder und zwei Hunde. Ich weiß, wie sich Verantwortung anfühlt.' Sie lächelt mich sanft an und legt den Kopf schief. 'Ich bin aber wirklich neugierig, wie sich Verantwortung für Sie anfühlt.' Gabriella Montgomery erzählt nie viel von sich. Schätze, das ist auch nicht ihre Aufgabe. Immerhin bezahle ich sie dafür, mir zuzuhören. Und doch juble ich innerlich immer wieder, wenn ich ihr einen kleinen Fetzen Privatleben entlocken kann. So wie heute. Dass sie Kinder hat, wusste ich nicht. Hätte ich auch nicht gedacht. Ich habe sie immer für den Typ 'knallharte Karrierefrau' gehalten. Aber andererseits schließt das eine das andere heutzutage ja nicht mehr unbedingt aus. 'Alice hat eine Weile gebraucht, um mir zu vertrauen. Aber mit vielen Leckerlis und einigen langen Spaziergängen habe ich sie davon überzeugt, dass ich nun ihr neuer bester Freund bin', erzähle ich. 'Ich glaube, es war auch nicht der optimale Zeitpunkt für einen Hund. Die wechselnden Orte haben ihr zu schaffen gemacht, aber mittlerweile gehts ihr gut. Seit die Tour vorbei ist und wir die meiste Zeit zu Hause sind, ist sie richtig entspannt.' 'Das ist schön. Also verbringen Sie nun auch mehr Zeit miteinander?' 'So oft es geht, ja. Ich bring sie zu Toby und Liz, wenn ich den ganzen Tag unterwegs bin. Aber ich versuche zumindest, morgens genug Zeit für eine große Runde einzuplanen.' Monty schreibt etwas auf ihr Klemmbrett. 'Das hört sich an, als hätte sie Ihnen beigebracht, was Verantwortung bedeutet.' Ich zucke mit den Schultern, spüre, wie sich das schlechte Gewissen meinem Hund gegenüber wieder in mir ausbreiten will. 'Ich denke manchmal, ich könnte noch einen besseren Job machen. Vielleicht hätte sie auch bei jemand anders ein schöneres Leben.' 'Meinen Sie?' Ich trinke etwas, um Zeit zu schinden. Monty ist eine der wenigen Personen auf dieser Welt, die ich hinter meine Mauern blicken lasse. Für sie ist es bloß ein Job, für mich bedeutet es allerdings ziemlich viel. Sie treibt mich immer wieder an Grenzen. Entlockt mir Wahrheiten, von denen ich nicht einmal wusste, dass ich sie in mir trage. Und manchmal - so wie jetzt, wenn mich das schlechte Gewissen in seinen Klauen hat - fällt es mir verdammt schwer, diese Mauern weitereinreißen zu lassen. Lieber würde ich einen blöden Witz reißen und zum nächsten Punkt auf der Tagesordnung übergehen. Aber ich weiß, dass es mir hinterher besser gehen wird. So ist es immer - egal, wie schwer der Termin ist. 'Vielleicht. Keine Ahnung. Ich mein, sie hat sich jetzt an mich gewöhnt. Und sie freut sich auch immer, wenn ich nach Hause komme Aber werde ich ihr wirklich gerecht? Wie machen Sie das? Wie schaffen Sie es, all das unter einen Hut zu bekommen?' 'Das Zauberwort lautet Routine.' Sie lächelt. Ich ahne schon, was als Nächstes kommt. Und richtig: 'Apropos: Wie läuft es denn mit Ihrer Routine?' 'Gut', murmle ich und fahre mit einem Finger über den Rand meines Wasserglases. Gut lief es zumindest, als ich auf Tour gewesen bin. Als ich Leute um mich herum hatte, feste Zeiten, einen festen Speiseplan Seit ich zurück in New York bin, habe ich keine Routine mehr. 'Ich gehe fast jeden Tag eine lange Runde mit Alice spazieren', wiederhole ich. Monty macht sich erneut Notizen. Versagt gnadenlos, wenn es um Tagesroutinen geht, oder etwas in die Richtung. 'Und wann ist das so?' 'Der Spaziergang?' Ich zucke mit den Schultern. 'In der Regel so zwischen acht und neun Uhr. Wir sind meistens eine gute Stunde unterwegs. Sie mag den Washington Square Park echt gern.' 'Und Sie? Genießen Sie die Spaziergänge?' 'Ich höre oft Podcasts oder Musik, manchmal nutze ich die Runde für Telefonate. Es ist schön, für solche Dinge eine Stunde Zeit zu haben.' 'Haben Sie schon mal versucht, das Handy zu Hause zu lassen?' Montys Mundwinkel zuckt, weil die Hexe genau weiß, dass sie einen wunden Punkt getroffen hat. Ich schüttle langsam den Kopf, den Kiefer aufeinandergepresst. Als ich merke, wie angespannt ich bin, stelle ich das Glas zurück auf den Tisch, lasse den Nacken kreisen und lehne mich wieder zurück. 'Haben Sie schon mal was von Gehmeditation gehört?' Mir entfährt ein Lachen, was sich mehr wie ein Grunzen anhört. 'Ich bin nicht der Typ für Meditation, Monty. Wenn ich mich entspannen will, gehe ich in eine Broadwayshow oder habe Sex.' Sie notiert sich wieder etwas auf ihrem Zettel. Manchmal würde ich wirklich viel Geld dafür bezahlen zu sehen, was sie dort über mich aufschreibt. Aber dann wiederum denke ich, dass ich es gar nicht wissen will. Ich erliege lieber der Illusion, dass sie mich mag, statt der Realität ins Auge zu blicken. 'Wir haben uns ja wirklich lange nicht mehr gesehen. Führen Sie gerade eine Beziehung?' Tja, hätte mir denken können, dass ich meine Antwort noch bereuen würde. 'Ich war vier Monate lange im Tourbus unterwegs', entgegne ich sarkastisch. Sie hebt eine Braue und legt das Klemmbrett auf den Boden neben ihren Sessel. 'Auf Ihrer ersten Tour hat Sie das nicht daran gehindert, Sex zu haben.' 'Sie sagen das, als wären Sex und eine Beziehung das Gleiche.' 'Sind sie das für Sie nicht?' 'Müssten Sie das nicht am besten wissen?' Sie lacht leise auf. 'Ich glaube, am besten müssten Sie das selbst wissen, Maddox.' 'Touché.' Ich muss selbst grinsen, obwohl mir das Thema Bauchschmerzen bereitet. Meine letzte Beziehung ist eine halbe Ewigkeit her. 'Meine Arbeit lässt Beziehungen gerade nicht zu.' Monty nickt langsam, als würde sie sich meine Worte durch den Kopf gehen lassen. Vielleicht überlegt sie aber auch, mit welcher Frage sie mich dazu bringen kann, noch mehr zu offenbaren. 'Mir ist seit Sofia noch keine Frau begegnet, mit der ich mir etwas Ernsthaftes vorstellen könnte', füge ich hinzu, weil sie nichts sagt. 'Das liegt natürlich daran, dass ich viel arbeite und es nicht unbedingt drauf anlege, jemanden kennenzulernen Aber oft sind es auch einfach die Frauen an sich. Die meisten von ihnen interessieren sich gar nicht für mich. Sie wollen Maddox Madness. Nicht mich.' 'Wie meinen Sie das?' Ich zucke mit den Schultern und denke an die Groupies, die ich nach manchen Shows mit in den Tourbus genommen habe, um gegen die Einsamkeit anzukämpfen. Sie sind Fans meiner Musik, stehen auf meine Tätowierungen, auf die Show, die ich ...