Beschreibung
Seit Jahrzehnten erforscht Bessel van der Kolk, Professor für Psychiatrie, die Auswirkungen traumatischer Erlebnisse, deren Ergebnisse er in seine methodenreiche therapeutische Arbeit einfließen lässt. Hier geht er auf die Plastizität des Gehirns ein und zeigt, wie diese zusammen mit therapeutischen Methoden, die auch die Vorstellungskraft mit einbeziehen, es möglich machen, selbst in späteren Jahren noch durch Entwicklungstrauma hervorgerufene Lücken im Erleben aufzufüllen. Van der Kolk zeigt die Funktionsweise verschiedener Gehirnareale, aktuelle Forschungen dazu und verrät das Geheimnis erfolgreicher Kommunikation. Dabei ist das angesprochene Thema gar nicht so wichtig, der gelungene Sozialkontakt jedoch und die richtige "Wellenlänge" sind von vorrangiger Bedeutung. Bessel van der Kolk präsentiert die Auswirkungen frühkindlicher Bindungstraumata und deren Symptome, etwa extreme Wachsamkeit, Dissoziation, Taubheitsgefühle und soziale Isolation, die verhindern, sich selbst wirklich kennenzulernen und ein klares Gefühl für sich zu entwickeln. Vielmehr wird die Welt als feindlicher Ort erlebt; die innere Einsamkeit ist oft immens. Für vieles, das Darwin schon vermutet hatte, gibt es heute wissenschaftliche Belege, etwa, dass eine Emotion darauf abzielt, eine körperliche Bewegung in Gang zu setzen und das körperliche Gleichgewicht wiederherzustellen. Bessel van der Kolk, M. D. ist Professor für Psychiatrie an der Boston University School of Medicine und leitete das National Complex Trauma Treatment Network. Er ist auch als Therapeut, Vortragender und Autor tätig. (www.polarity.ch - www.besselvanderkolk.net) Seminar vom 27. Juli 2016, gehalten am Polarity Bildungszentrum