Beschreibung
Die Ablehnung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, das Misstrauen gegenüber der Presse und die Hinwendung zu Verschwörungserzählungen: Solche Positionen von Einzelnen oder Gruppen erregen in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit. Dabei wechseln die Themen, an denen sich der Widerspruch entzündet - von Migration über die Coronapandemie bis hin zum Krieg Russlands gegen die Ukraine. Eine Analyse der jeweils beteiligten Gruppen und Akteur:innen und ihrer - oftmals gewaltbereiten - Einstellungen und Ideologien ist komplex. Einige Aspekte treten jedoch immer wieder zu Tage und sind vielen dieser Gruppen gemein - so etwa die Ablehnung von vermeintlichen Eliten (»Die da oben«), von Liberalismus, Pluralismus und Demokratie, oft zugunsten völkisch-nationalistischer Ideale, die mit rassistischen und antisemitischen Haltungen einhergehen. Am Beispiel der sogenannten »Identitären Bewegung« will das vorliegende Buch aufzeigen, woraus sich diese Ideologie speist, welche Ziele ihre Vertreter:innen mit welchen Strategien verfolgen und wie ihre Wirkung auf die Gesellschaft einzuschätzen ist. Nicht zuletzt der vereitelte Anschlag auf eine Essener Schule im Mai 2022 zeigt, wie sehr unsere Gesellschaft gefordert ist, eine Antwort auf diese Entwicklungen zu finden.
Autorenportrait
Annika Krahn ist promovierte Theologin und Lektorin für Neues Testament und Religionspädagogik an der Universität Köln. Sie studierte evangelische Theologie, Germanistik und Anglistik in Köln, Bonn, Amsterdam und Oxford. Als Lehrerin arbeitet sie mit Kindern und Jugendlichen u.a. zu den Themen »Rassismus« und »Antisemitismus«. Recha Allgaier-Honal ist promovierte Judaistin und Historikerin. Sie studierte Judaistik, Germanistik und Geschichte in Köln und Durham. Ihre berufliche Tätigkeit konzentriert sich auf die Vermittlung judaistischer Themen sowie der Geschichte des Nationalsozialismus, vor allem im Bereich der Museums- und Gedenkstättenpädagogik.