Volker Keller, seit vielen Jahren Pastor der Evangelischen Stadtgemeinde Bremen-Vegesack, zieht es immer wieder hinaus in die Welt – und aufs Meer. Er ist im Norden Bremens aufgewachsen, die Waterkant hat ihn geprägt. Schon als Kind zog es ihn ans Wasser. Kaum war er Student, ging er für einige Monate nach Indien. Das einfache Leben hat ihn stets in seinen Bann gezogen. Zunächst war seine Welt katholisch, und er half dem Priester am Altar als Messdiener im weißen Gewand. Irgendwann konnte er der Unfehlbarkeit des Papstes nicht mehr folgen und wurde Protestant – ohne wirklichen Glauben, aber in dem Glauben, in einer ohnehin entchristlichten Gesellschaft auch so durchzukommen. Doch die Frage blieb: Wer bin ich? Wo gehöre ich eigentlich hin? Er suchte nach dem Göttlichem in der Natur, las „Siddharta“, begab sich in die Stille der buddhistischen Meditation, ließ sich von einem Zenmeister bis zum „Sonnengruߓ ausbilden – und blieb doch ein Suchender. Eines Abends kehrte er zu seinen Ursprüngen zurück, ging in die kleine Kirche von früher, niemand war mehr da, den er kannte, und dennoch wusste er: „Hier bin ich zu Hause.“ Volker Kellers neues Buch erschließt sich nicht zuletzt vor seinem religiösen Vagabundendasein. Manches kommt plätschernd daher, anderes gleitet plötzlich in Tiefsinniges ab, um sodann geist- und humorvoll über Gott und die Welt zu reden. Es gelingt ihm, das Große im Kleinen zu sehen, das überirdisch Anmutende mit dem wirklichen Leben zu verbinden. Er geht mit Gott auf Reisen, schildert, was er als Bordgeistlicher auf Kreuzfahrtschiffen in fernen Ländern erlebt hat, und weiß doch, dass das größte Abenteuer im eigenen Kopf stattfindet. Bremen, Hamburg und München sind ihm ebenso nah wie Singapur, Sri Lanka oder die Südsee. Er lebt für und mit Gott – und ist doch kein „Fundamentalist“. Ausflüge zu Fragen wie „Allmächtiger oder gütiger Gott?“ stehen neben der Aufforderung, in Not Geratenen zu helfen. Opfer und Nächster kann jeder werden – schneller als gedacht. Woher kommen und wohin gehen wir? Lässt sich Gott beweisen? Keller stellt sich solchen Fragen, nimmt sie mit, wenn ihn Entdeckersehnsucht hinaustreibt. Wo auch immer er hinkommt: auf Bali und die Osterinsel, nach Hong Kong und Istanbul, ans Mittelmeer und an die Ostsee, in die Alpen und zum Nordkap, stets erfährt er Neues über Gott, Krishna, Allah, Shiva und Buddha. Geistreich und mit dem Blick für das Wesentliche schildert Keller seine Begegnungen mit Vayan und Theophilus, Mustapha und Temu, Gaston und Sepp, Mehmet und Ian. Kolumbus und Albert Schweitzer, Cat Stevens und Stan Laurel, Reinhold Messner und Joachim Fuchsberger, Rudi Dutschke und Pater Pio, Rocky, der Freund Udo Lindenbergs von der Reeperbahn, Toni Turek und viele andere führen ihn zu Einsichten, die zum Innehalten und Nachdenken über den großen und kleinen Sinn des Lebens einladen. Ob in Bombay oder am See Loch Ness, immer geht es darum, die Ewigkeit im Augenblick zu entdecken. Ein Buch, das uns alte Wahrheiten in einem neuen Licht sehen lässt und – in Zeiten der Verfolgung von Christen, Moslems und Juden mehr als ein Gebot der Stunde – für religiöse Toleranz plädiert.

Volker Keller, * 1959 in Bremen-Vegesack, Studium der Evangelischen Theologie in Hamburg und Vergleichenden Religionswissenschaft in Bremen, zugleich Arbeit in den deutschen Auslandsgemeinden in Mumbai / Indien und New York. Heute Gemeindepastor in der Evangelischen Kirchengemeinde in Bremen-Vegesack, Beauftragter der Bremischen Evangelischen Kirche für den Dialog mit den Religionen, für die EKD als Bordgeistlicher auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs, Übungsleiter für Yoga und Meditation in norddeutschen Klöstern und im Nordwestradio von Radio Bremen und dem NDR für die Morgenandacht „kurz und gut“ zuständig.

Bremen: Erleuchtung unter’m Ginkgo Ostsee: Segen gibt’s auf dem achten Deck Norwegen: Stille am Kap London: Cat Stevens alias Yusuf Islam Südsee, Osterinsel: Sepps weiser Rat Japan: Das Universum in der Teeschale China, Hong Kong, Kow Loon: Chi fließt Indien, Madurai: Yogi steht früh auf Sri Lanka, Ngombo: „Guru“ Jesus Afrika, Sahara: Getarnt durch die Wüste Israel: „Heiliger, lach doch mal!“ Schweiz, Bern: Gott hieß Toni Österreich, Alpen: „Wir sind dann auch mal weg.“ Berlin: Rudi Dutschkes Heilig Abend Hamburg, Reeeperbahn: Rockies Erleuchtung Das „ewige“ Meer