Beschreibung
Die These vom Ende der Bohème ist zwar beinahe so alt wie diese selbst. Die außerordentliche Aktualität und Kreativität der Bohème nach 1968 erstaunen aber selbst diejenigen, die an ihr Verschwinden nie geglaubt haben. Sie ist im 21. Jahrhundert Referenz für 'digitale Bohème' und Öko-Bohème, für Hipster_innen und Bobos, 'coole' Grenzgänger_innen zwischen Bohème und Bürgertum. Vor diesem Hintergrund widmen sich ihr internationale Ausstellungen, die ihrer Geschichte von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute nachgehen, und kulturkritische Debatten. Diskussionen über künstlerisch ambitionierte Bürgersöhne und -töchter, Projektemacher_innen, das Prekariat und Lebensstile jenseits konsensgesicherter Moral können ohne die Reflexion auf das Bohèmische nicht geführt werden. Die Bohème ist ein gemischtes, schillerndes, kritisches Milieu. Von ihm handelt dieses Buch. U.a. mit Beiträgen von Jan-Frederik Bandel, Diedrich Diederichsen, Nicole Pöppel und Georg Stanitzek