Beschreibung
Harry Graf Kessler - Schriftsteller, Publizist und Verleger, Kunstmäzen und Museumsdirektor, Politiker, Diplomat und akribischer Tagebuchautor - gilt als einer der hellsichtigsten Chronisten seiner Epoche. Der europäisch geprägte Adlige, der Kaiser Wilhelm I. und Bismarck noch persönlich kannte und nach 1919 entschieden für die Republik Partei ergriff, verließ Deutschland 1933 und begab sich ins französische Exil. Dort schrieb er seine Memoiren "Gesichter und Zeiten", deren zweites Kapitel "Lehrjahre" hier als eigenständiger Titel vorgelegt wird. Anschaulich schildert Kessler darin eine Kindheit und Jugend im ausgehenden 19. Jahrhundert: die Schulzeit in Paris, Ascot und Hamburg und die Studentenjahre in Bonn und Leipzig. Der persönliche Rückblick gerät ihm dabei zu einem faszinierenden Gesellschaftsporträt, einem lebendigen Stück Kultur- und Bildungsgeschichte des Kaiserreichs.
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Autorenportrait
Harry Graf Kessler, geboren am 23. Mai 1868 in Paris, gestorben am 30. November 1937 in der Nähe von Lyon. Kindheit in Frankreich, Deutschland, England und Amerika; Schulbesuch in Paris, Ascot und Hamburg. 1888 bis 1891 Studium in Bonn und Leipzig. 1902 bis 1906 Direktor des Museums für Kunst und Kunstgewerbe in Weimar. Verleger, Schriftsteller, Publizist, Diplomat, politischer Redner, Reichstagskandidat für die Deutsche Demokratische Partei und einflußreicher Kunstmäzen. Kessler, der Bismarck und Kaiser Wilhelm I. noch persönlich kannte und enge Kontakte zu führenden Schriftstellern, Künstlern, Intellektuellen und Politikern in Europa pflegte, zählt zu den bemerkenswerten Zeitzeugen aus Kaiserreich und Weimarer Republik. Als bedeutsamstes Vermächtnis gilt sein Tagebuch, das er 57 Jahre lang führte und dessen Edition noch nicht vollständig abgeschlossen ist.