Beschreibung
Dieses Buch kreist auf schmalem Pfad um eine einzige Frage: die Frage nach dem Zugang zu jener Erfahrung überweltlichen, göttlichen Seins, die aller lebendigen Religiosität zugrundeliegt und ohne die das Leben jeder Religion stirbt. Über und unter, rechts und links von diesem Pfad sind Berge von Problemen und Abgründe ungelöster Fragen allgemeinmenschlicher, psychologischer, theologischer Natur, auf die nicht eingegangen wird. Es geht einzig um den Zugang zur Erfahrung des ganz Anderen: der Transzendenz, und zwar der uns immanenten Transzendenz, und um eine Verwandlung, die der Sinn dieser Erfahrung ist: als Verheißung und Auftrag. So wird dieses Buch notwendigerweise nur von dem kleinen Kreis derer aufgenommen werden können, die von diesem ganz Anderen berührt wurden, sei es in einer Großen Erfahrung, sei es in einer kleinen Seinsfühlung, sei es auch nur als Ahnung oder Sehnsucht. Karlfried Graf Dürckheim
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Autorenportrait
Karlfried Graf Dürckheim (geb. 1986 in München, gest. 1988 in Todtmoos-Rütte) war Professor für Philosophie und Psychologie. Von 1937 bis Kriegsende lebte er in Japan. Dort war die Begegnung mit Zen, besonders die übende Vertiefung in die Meditation, das Bogenschießens und die Tuschekalligraphie von Grundlegender Bedeutung für die spätere therapeutische Arbeit im Westen. 1951 gründeten Graf Dürckheim und Maria Hippius die Existential-psychologische Bildungs- und Begegnungsstätte (in) Todtmoos-Rütte im Schwarzwald. Sie entwickelten zusammen mit Mitarbeitern die "Initiatische Therapiea¿oe, welche der Begleitung auf dem Individuationsweg verpflichtet ist. Dabei geht es um eine Wandlung des ganzen Menschen, so dass er sein leibliches Dasein als sinnstiftenden Lebensgrund zu erfahren vermag und daraus seine unverwechselbare Lebensgestalt ausformen kann. Eigenständige, auf die Erfahrung bezogene Medien (die "Leibarbeita¿oe und das "Geführte Zeichnena¿oe) leiten und lenken die Entwicklung des einzelnen. Graf Dürckheim hielt außerhalb von Rütte zahlreiche Vorträge, die das innere Aufgerufensein zum Wesentlichen und die Verhinderungen und die Übungsmöglichkeiten auf diesem Weg zum Thema hatten. Der Meditation im Stile des Zen kam dabei praktisch und in seinen Erläuterungen eine besondere Bedeutung zu.
Leseprobe
Vorwort Dieses Buch kreist auf schmalem Pfad um eine einzige Frage: die Frage nach dem Zugang zu jener Erfahrung überweltlichen, göttlichen Seins, die aller leÂbenÂdigen Religiosität zugrundeliegt und ohne die das Leben jeder Religion stirbt. Über und unter, rechts und links von diesem Pfad sind Berge von ProÂbleÂmen und Abgründe ungelöster Fragen allgemeinmenschlicher, psyÂchoÂloÂgiÂscher, theologischer Natur, auf die nicht eingegangen wird. Es geht einzig um den Zugang zur Erfahrung des ganz Anderen: der Transzendenz, und zwar der uns immanenten Transzendenz, und um eine Verwandlung, die der Sinn dieser ErÂfahrung ist: als Verheißung und Auftrag. So wird dieses Buch notwendigerweise nur von dem kleinen Kreis derer aufÂgeÂnommen werden können, die von diesem ganz Anderen berührt wurden, sei es in einer Großen Erfahrung, sei es in einer kleinen Seinsfühlung, sei es auch nur als Ahnung oder Sehnsucht. (Karlfried Graf Dürckheim)
Inhalt
Inhaltsverzeichnis Vorwort Erster Teil meditieren - wozu? Erstes Kapitel Von der Neuzeit in die Neue Zeit 1. Die existentielle Not 2. Meditieren: Initiatische Übung 3. Initiatisches Meditieren: Ein Ärgernis Zweites Kapitel Das Wesen als Erfahrung 1. Seinsfühlung 2. Das Numinose 3. Das Organ für das Numinose 4. Das Numinose in den Sinnen 5. Seinserfahrung 6. Spürbewusstsein 7. Welt-Ich und Wesen 8. Die Welt-Ich und Wesen wahrnehmende Instanz 9. Seinsfühlung in Permanenz 10. Neuland Drittes Kapitel Entwicklungsschritte des Menschen in initiatischer Sicht 1. Die fünf Stufen 2. Immanente Transzendenz 3. Initiatischer Weg und religiöser Glaube 4. Das vorrationale Lebensbewusstsein 5. Initiatische Begabung Viertes Kapitel Verfehlung und Wiederentdeckung der Ganzheit 1. Größe und Tragik des abendländischen Geistes 2. Die Befreiung des Menschen 3. Verlust und Wiederfinden der Ganzheit Fünftes Kapitel Die Problematik des Schattens 1. Der Schatten 2. Die verdrängte Natur 3. Verdrängte Sexualität und Erotik 4. Die Unterdrückung des Weiblichen 5. Unterdrückung der schöpferischen Individualität 6. Unterdrückung des Wesens Sechstes Kapitel Das Leiden 1. Das vorinitiatische Verhältnis zum Leiden 2. Das initiatische Verhältnis zum Leiden 3. Das Leiden unter der Getrenntheit vom Wesen Siebtes Kapitel Inbild und Inweg Achtes Kapitel Die Frage nach dem Du Neuntes Kapitel Die Liebe Zweiter Teil meditieren - wie? A. Voraussetzungen und Vorübungen Erstes Kapitel Voraussetzungen 1. Gesamteinstellung 2. Klarheit über das Ziel: Die Große Durchlässigkeit 3. Leibhafte Transparenz Zweites Kapitel Vorübungen 1. Die Übung der Stille 2. Die rechte Gesamtverfassung a) Hara b) Die rechte Haltung c) Der rechte Atem d) Die rechte Spannung Erstes Kapitel Za-Zen Zweites Kapitel Die Formel der Verwandlung 1. Die Grundformel 2. Die Grundformel zur Verwandlung im Leibe 3. Die Grundformel zur Verwandlung der Person C. Ergänzendes Erstes Kapitel Hinweise 1. Besondere Bedeutung des Einatems 2. Stehen und Gehen (Kin-hin) 3. Umgang mit Störungen in der Meditation a) Der rechte Umgang mit körperlichen Störungen b) Der rechte Umgang mit seelischer Not c) Der rechte Umgang mit Störungen aus BewusstseinsÂinhalt und BewusstÂseinsform Zweites Kapitel Variationen 1. Meditationsbilder: Kelch, Baum, Zwiebel a) Der Kelch b) Der Baum c) Die Zwiebel 2. Kreuzmeditation 3. Das pralle Nichts Drittes Kapitel Besondere Aspekte 1. Konzentration, Meditation, Kontemplation 2. Irrlichter und Zeichen 3. Grundtugenden 4. Welt-Ich und Wesen 5. Einfach Da-Sein D. Aktive Praktiken Erstes Kapitel Initiatische Übung der Sinne 1. Hören 2. Geruch 3. Geschmack 4. Tasten 5. Berührungsscheu 6. Sehen Zweites Kapitel Tun als initiatisches Medium Drittes Kapitel Wu-Wei Viertes Kapitel Das Geführte Zeichnen Fünftes Kapitel Wesenserfahrung am Instrument Sechstes Kapitel Die Stimme Siebtes Kapitel Initiatische Arbeit am Leib Epilog Nachwort von Peter Oechsle Anmerkungen