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Aufbruch in die Zukunft

Die 1960er Jahre zwischen Planungseuphorie und kulturellem Wandel.DDR, CSSR und Bundesrepublik Deutschland im internationalen Vergleich

Erschienen am 15.11.2004
36,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783934730939
Sprache: Deutsch
Umfang: 366 S.
Format (T/L/B): 2.6 x 22.2 x 14.1 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Kein anderes Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts war so von dauerhaftem wirtschaftlichem Wachstum und nahezu ungebrochenem Fortschrittsoptimismus geprägt wie die 60er Jahre. Ziel des Buches ist es, zentrale Diskussionsstränge über die Zukunft in drei unterschiedlichen europäischen Gesellschaften - in der Bundesrepublik, der damaligen DDR und der CSSR - in der Zeit der 1960er Jahre zueinander in Beziehung zu setzen und zu vergleichen. Den Ausgangspunkt dieses Vergleichs bildet die Annahme, dass in den 1960er Jahren sowohl in den ost- als auch in den westeuropäischen Staaten verblüffende Ähnlichkeiten in den Vorstellungen zu finden sind, die in einer 'wissenschaftlich-technischen Revolution' die Grundlage für die Plan- und Gestaltbarkeit einer künftigen Gesellschaft sahen. In dieser Perspektive fragen die Beiträger des Buches danach, wie diese entstanden, begründet und entwickelt wurden, ob sie zu institutionellen Veränderungen führten, welche Herausforderungen sich hieraus für die einzelnen Gesellschaften ergaben, wie diese angenommen oder ignoriert wurden und mit welchen kulturellen Entwicklungen sie einher gingen. Im Einzelnen gliedert sich der Band in vier Bereiche. Die Aufsätze zu dem ersten Abschnitt befassen sich unter dem Obertitel 'Zwischen Markt und Plan' auf der einen Seite mit den Bestrebungen in der DDR, der CSSR und Polen, Wirtschaftsreformen einzuleiten. Sie zeigen dabei auf, wie unterschiedlich die jeweiligen Länder bereit waren, marktwirtschaftliche Elemente zu integrieren oder zu simulieren. Gegenübergestellt werden diesen Entwicklungen auf der anderen Seite Überlegungen in der Bundesrepublik, in die Wirtschaft steuernde und planende Elemente einzuführen. Unter dem Titel 'Technokratie und Zukunftsplanung' befasst sich der zweite Abschnitt mit unterschiedlichen Aspekten des Fortschrittsdenkens. Hier geht es in vergleichender Perspektive sowohl um die Institutionalisierung und Stellung der Futurologie und der Prognostik als auch um konkrete technologische Projekte wie den Aufbau der Kernenergie. Eng verbunden mit dem Bemühen um eine fundierte Zukunftsplanung war das ebenfalls in beiden Systemen zu beobachtende Vertrauen in eine Verwissenschaftlichung politischer Entscheidungen und das Bemühen um Investitionen in den Bildungsbereich. Ähnlichkeiten und Unterschiede auf dieser Ebene werden im dritten Abschnitt herausgearbeitet. Die Beiträge des vierten Bereichs befassen sich schließlich mit Aspekten des kulturellen Aufbruchs der 60er Jahre. Hier wird zum einen mit der Science Fiction die fiktionale Seite der Zukunftsorientierung in einer systemübergreifend vergleichenden Perspektive behandelt. Zum anderen befassen sich die Beiträge mit den gesellschaftlichen und politischen Impulsen, die von dem kulturellen Aufbruch in der DDR und der Tschechoslowakei ausgingen

Autorenportrait

Heinz Gerhard Haupt, geb. 1943, ist Professor für allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Sozialgeschichte an der Universität Bielefeld, seit 2003 Professor am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz. Jörg Requate, geb. 1962, war Oberassistent an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie der Universität Bielefeld. Seit April 2015 ist er Professor für Geschichte Westeuropas an der Universität Kassel.