Beschreibung
Die AfD erreicht mit sozialpopulistischen und rassistischen Parolen zunehmend prekarisierte Wählermilieus und bindet enttäuschte Nichtwähler*innen und ehemalige Wählermilieus der LINKEN und der SPD an sich. Sie betreibt einen rechten Kulturkampf, der einhergeht mit einer Normalisierung von völkisch-nationalistischem Gedankengut. Die AfD ist dabei in erster Linie bloßer Profiteur der Krise politischer Repräsentation. Ihr Spiel mit Ängsten und Ressentiments ist deshalb wirkungsvoll, weil es Halt, Zugehörigkeit und emotionale Auffangbecken für angestaute Wut über unverstandene abstrakte Herrschafts- und Konkurrenzverhältnisse vermittelt. Deshalb reicht es von linker Seite auch nicht aus, sich mit bloßen Gegenprotesten an den AfD-Provokationen abzuarbeiten. Vielmehr muss die rechtspopulistische Diskursstrategie durchkreuzt werden. Die Flugschrift liefert Voraussetzungen dafür: Die Autor*innen gehen den Verästelungen des rechtspopulistischen Mediennetzwerks und dessen Unterstützerschaft nach. Zudem nehmen sie die Vorbilder und Kooperationspartner*innen der AfD stärker in den kritischen Blick. Die politische Herausforderung stellt sich in der Formulierung allgemeinverständlicher emanzipatorischer Angebote, um der Saat des Ressentiments und des Hasses den Boden zu entziehen.
Autorenportrait
Alexander Häusler ist Sozialwissenschaftler und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsschwerpunktes 'Rechtsextremismus und Neonazismus' der Hochschule Düsseldorf. Gemeinsam mit Fabian Virchow gab er 2016 die VSA: Flugschrift Neue soziale Bewegung von rechts? heraus.