Beschreibung
Frankreich im Jahr 1940. Der Norden des Landes ist von deutschen Truppen überrollt, Südfrankreich bleibt unbesetzt. Hier sammeln sich die vor dem Hitlerregime geflohenen Antifaschisten, die Nazigegner, die rechtzeitig davongekommenen Juden. Marschall Petains Gendarmen sperren die Flüchtlinge in Lager und liefern sie an die Gestapo aus, wenn sie nicht Visa oder Transits vorweisen können, die sie zur Einreise in ein sicheres Land berechtigen. Anna Seghers schrieb ihren Roman 1940 in Marseille. Diese Hafenstadt war Ziel vieler Flüchtlinge, hier gab es Konsulate, hier fuhren die Schiffe nach Portugal, nach Afrika, nach Amerika. Anna Seghers lässt in Marseille eine Gruppe Deutscher die Angst jener Jahre erleben, eine Angst, die zwingt, sich für jemand anders auszugeben, eine Angst, die Liebe unmöglich macht, eine Angst, die Menschen hindert, das Richtige zu tun.
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Autorenportrait
Anna Seghers, 1900 als Netty Reiling in Mainz geboren. Nach der Machtergreifung der Nazis musste die Schriftstellerin 1933 aus Deutschland fliehen und ging ins Exil nach Mexiko. Der Roman »Das siebte Kreuz«, der 1942 erschien, begründete ihren Weltruhm. Schon 1947 kehrte sie nach Ostdeutschland zurück und war ab 1952 Präsidentin des Schriftstellerverbandes der DDR. Anna Seghers verstarb am 1. Juni 1983 in Berlin.