Beschreibung
Unbedingte Solidarität ist die Herausforderung der Stunde. Von allen Seiten wird eine Erosion von Solidargemeinschaften beklagt, die sich nicht zuletzt in einer zunehmenden Fragmentierung linker sozialer Bewegungen zeigt. Die meist erbittert geführten Debatten um Identitätspolitiken zeugen davon. Dieses Buch plädiert dafür, Solidarität nicht nur als bloße Parteinahme für die Gleichen und Ähnlichen zu fassen. Entscheidend ist vielmehr die Frage, wie Solidarität auch mit denjenigen möglich ist, mit denen wir nicht gemeinsame Erfahrungen, das Geschlecht und die Herkunft teilen. Unbedingt ist diese Solidarität, weil sie weder die geteilte Zugehörigkeit zu einer Gruppe zu ihrer Bedingung macht, noch ein bloßes Tauschgeschäft mit Kosten-Nutzen-Abwägung ist. Darüber hinaus ist Solidarität auch im Sinne einer Dringlichkeit unbedingt: Wir brauchen mehr solidarische Beziehungen im Kampf für eine gerechte Gesellschaft! Der Sammelband bietet vielfältige Einblicke in die theoretischen Debatten, diskutiert Beispiele praktizierter Solidarität und ist darüber hinaus ein eindringliches Plädoyer für eine solidarische Gesellschaft, für eine radikale Solidarität unter Ungleichen, für eine unbedingte Solidarität.
Autorenportrait
Bini Adamczak (Berlin) arbeitet hauptsächlich als Autorin und Künstlerin. 2017 erhielt sie internationale Aufmerksamkeit, als ihr Buch "Kommunismus" unter dem Titel "Communism for Kids" in den USA einen rechten shitstorm auslöste. Zuletzt erschienen "Der schönste Tag im Leben des Alexander Berkman. Vom möglichen Gelingen der Russischen Revolution" in der edition assemblage und "Beziehungsweise Revolution. 1917, 1968 und kommende" in der edition suhrkamp. Adamczaks Texte sind in über 20 Sprachen übersetzt.