Beschreibung
Mit der Verpflichtung von Philosophie auf Anthropologie befindet sich Johann Gottfried Herder von Anfang an in Opposition zum Konzept einer transzendentalphilosophisch gereinigten Vernunft. Gegen die 'Purismen der Vernunft' besteht er darauf, dass sich Vernunft nicht unberührt von der Erfahrung konstituiert und an die Sprache zurückgebunden werden muss. Die Frage nach dem Ursprung der Sprache lässt sich nur im Zusammenhang aller sinnlichen Kräfte beantworten, mit denen der Mensch auf die Welt bezogen ist. In der Rückbindung an den Leib findet Herder nicht nur die Sinnlichkeit bestimmt, sondern alle Erkenntniskräfte des Menschen. Noch in den abstraktesten Operationen des Verstandes sind wir, was wir von Anfang an waren: ein denkendes 'sensorium commune'.
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Autorenportrait
Jens Heise ist Privatdozent am Philosophischen Seminar der Universität Heidelberg.