Beschreibung
Armenien - ein Land, dessen Kultur schon aus der Antike zu uns herüberleuchtet. Ein kleines Volk in der gebirgigen Kaukasus-Region an der Nahtstelle zwischen Europa und Asien. Ein Land, für das eine 'Teilreisewarnung' des Außenministeriums Deutschlands vorliegt, und - als wollte die Geschichte sich wiederholen - das bedroht wird von seinem Nachbarn Aserbaidschan. Der Band enthält eine Auswahl der interessantesten Lyriker:innen ihres Landes, mit einer Gedichtsprache, ganz auf der Höhe der Zeit. Für die Leserin, den Leser sind die unterschiedlichsten poetischen Stimmungen und Gedichtsprachen zu entdecken. Hier liegt etwa das Herz der Dichterin Gohar Galstyan blank: meine Wörter sind 'Steine des Krieges', der Dichter Khachik Manukyan beugt sich demütig vor dem großen Gott: 'Ich bin nur ein Fetzen aus einem Gespräch'. Violet Grigoryan verspricht surreal-doppelbödige Liebesfreuden: 'mein süßester Schlangenkuss bietet Dir Unterschlupf', Arpi Voskanyan sieht sich in der Liebe 'regloser als ein Spielzeug'. Während Vahé Arsen sich Poetisches vornimmt: 'Im Regen jeden / Tropfen sehen', stellt Karén Karslyan desillusioniert fest: 'Das Lesen eines Gedichts / Ist so etwas / Wie / Das Herabsteigen / Vom Berg'. Eine poetische Nation ist zu besichtigen, wie sie in den Schlagzeilen und Konflikt-Reportagen nicht vorkommt: leidenschaftlich, erregt, verzweifelt, sanft, verträumt. Stimmen, die beeindrucken mit ihrer Beherztheit und Vitalität.
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