Beschreibung
1973 begann Thaddäus Troll, schwäbische Gedichte - die er vorsichtig Verse nannte - zu schreiben. Drei Jahre später fasste er sie in O Heimatland zusammen, seinem einzigen Gedichtband. Wer Troll kennt, weiß, dass hier weder Lyrik für Damenkränzchen noch ausgewalzte alberne Witzchen zu erwarten waren. Nein Troll hielt seinen Landsleuten den Spiegel vor, grob wie das Leben und kein Tabu scheuend: nicht Volksmusik, sondern ein literarischer schwäbischer Blues. Im Abstand von dreißig Jahren gelesen, wirken die Texte frisch und unverbraucht. Nicht alles von damals ist gültig geblieben, aber doch viel mehr, als zu erwarten war. Die Neuausgabe hat deshalb ihren Sinn - um der Melancholie und dem Zorn eine Stimme zu geben und gegen einen Zeitgeist, der - immer noch? oder wieder? - von Scheinheiligkeit und Kleingeisterei geprägt ist.
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Autorenportrait
Thaddäus Troll, im richtigen Leben Dr. Hans Bayer, ist 1914 in Stuttgart-Bad Cannstatt geboren und 1980 in Stuttgart gestorben. Er studierte Germanistik, Kunstgeschichte, vergleichende Literaturwissenschaft sowie Theater- und Zeitungswissenschaft. 1946 hat er in Stuttgart die satirische Zeitschrift »Das Wespennest« mitbegründet, von 1947 bis 1951 war er Stuttgarter Korrespondent des »Spiegel«. Von 1948 an arbeitete er als freier Schriftsteller. Troll hat Essays, Feuilletons, Glossen, Sketche, Hör- und Fernsehspiele, Theaterstücke und mehr als 50 Bücher veröffentlicht. Er war Vorsitzender des Verbands deiutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg und Mitgründer des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg, dessen Literaturpreis nach ihm benannt ist. Troll wurde 1962 mit dem Theodor Wolff-Preis und 1970 mit dem Prix Aleko ausgezeichnet.