Beschreibung
Über viele Generationen galten der Kreml, der Rote Platz und das Kaufhaus GUM als Zentrum Moskaus. Geografisch betrachtet hat sich diese städtebauliche Troika in das Kollektivgedächtnis der Moskowiter eingebrannt. Doch in den vergangenen 20 Jahren hat sich die russische Hauptstadt stark verändert. Moskau hat heute viele Zentren. Prägender Akteur all dieser Veränderungen ist Wladimir Putin, der als Langzeitpräsident unter Ausnutzung parlamentarischer Schachzüge seine inzwischen vierte Amtszeit dazu nutzt, den Umbau von Europas größter Stadt mithilfe des Moskauer Bürgermeisters Sergei Sobjanin voranzutreiben. Dieser Architekturführer Moskau beschreibt über 550 Bauten und stellt sie in einen baukulturellen Kontext. Denn jede Phase der russischen und sowjetischen Geschichte lässt sich im Stadtbild ablesen. Im öffentlichen Raum vollziehen sich derzeit die gravierendsten Änderungen. Die neuen Plätze und Parks setzen zwar gestalterische Maßstäbe, gehören aber auch zu den Orten mit der höchsten Dichte an Überwachungskameras. Doch das ist der Preis, den die Bürger in der von Putin gelenkten Demokratie zu bezahlen haben.
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Autorenportrait
Peter Knoch, Jg.1965, Architekt und Autor. Lebt und arbeitet seit 2003 in Moskau und Berlin. Neben der Tätigkeit als Architekt leitet er Architekturführungen und Exkursionen. Koautor der Architekturführer Kiew (2015) und Tiflis (2019). Philipp Meuser, Jg.1969. Architekt und Verleger in Berlin. Planungs- und Bauprojekte u.a. in Zentralasien und Russland. Veröffentlichungen zur Baugeschichte der UdSSR und zur Typologie der eurasischen Stadt. Ehrenprofessur an der O.M.-Beketow-Universität Charkiw.