Beschreibung
Die Annahme, Giacomo Puccinis (18581924) Opern seien sehr bekannt und weil sie so bekannt sind, wäre auch ihr Gehalt erkannt, hat sich als trügerisch erwiesen. Die Forschung ist gefordert mehr denn je. Umgekehrt wäre es aber genauso falsch anzunehmen, bei Erforschung ihres Gehaltes die Opern Puccinis als bekannt vorauszusetzen.
Das Heft nähert sich dem Komponisten sowohl als einem unbekannten Bekannten als auch einem bekannten Unbekannten, dessen Spätwerk hier im Mittelpunkt steht und aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet wird. Die Beitragenden sind Richard Erkens, Anselm Gerhard, Laurenz Lütteken, Panja Mücke und Clemens Risi. Den Abschluss bildet der kommentierte Wiederabdruck eines Kapitels aus Richard Spechts Monografie "Puccini: das Leben, der Mensch, das Werk" (1931). Hier wird mit literarischer Verve beschrieben, wie und vor allem warum der Realismus Puccinis zur Realität des deutschen Opernpublikums geworden ist.
Autorenportrait
Ulrich Tadday, geb. 1963, Studium der Musikpädagogik und Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie an den Universitäten Dortmund und Bochum; Staatsexamina, Promotion und Habilitation; seit 2002 Professor für Historische Musikwissenschaft an der Universität Bremen; seit 2004 Herausgeber der Neuen Folge der "Musik-Konzepte".
Inhalt
- Vorwort
- Richard Erkens: Verspätete Rehabilitierung. Ein Zwischenstand zu neuen und neuesten Perspektiven der Puccini-Forschung
- Laurenz Lütteken: "Il tono della campana". Zur Technik des nicht-linearen Erzählens bei Puccini
- Clemens Risi: "La Tosca in teatro". Puccini und die Kunst des Performativen
- Anselm Gerhard: Sekunden und Terzen. Puccinis "Gianni Schicchi" als Extremfall motivischer Vereinheitlichung
- Panja Mücke: Realistisch? Puccinis Spätwerk und die Erweiterung des Ausdrucksspektrums
- Ulrich Tadday: "Geheimnis eines Welterfolges". Zu Richard Spechts "Puccini"
- Abstracts
- Bibliografische Hinweise
- Zeittafel
- Autorinnen und Autoren
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