Beschreibung
Geschrieben habe ich den ganzen Winter über nichts als eine Scenenreihe, die vollkommen undruckbar ist, literarisch auch nicht viel heißt, aber nach ein paar hundert Jahren ausgegraben, einen Theil unserer Cultur eigentümlich beleuchten wird, schrieb Arthur Schnitzler an seine Freundin Olga Waissnix. Vom bewusstseinsgeschichtlichen Horizont von Schnitzlers Zeitgenossenschaft über sein Verhältnis zur sprachskeptischen Moderne, der Psychopoetik der Hysterie und der Sexualanthropologie der Wende zum 20. Jahrhundert bis zum Skandal und Prozess um den Reigen und zur Märchenhaftigkeit des Alltäglichen in der berühmten Traumnovelle spannt sich der Bogen der grundlegenden Aufsätze dieses Bandes. Die Auswahlbibliografie am Ende des Bandes wurde durch eine aktuelle und umfassende Arthur Schnitzler-Bibliografie von 1997-2018 ersetzt.
Autorenportrait
Daniel Pedersen, geb. 1978, Dr. phil., ist Literaturwissenschaftler, Schriftsteller und Übersetzer; 2016 promovierte er mit der Arbeit "Die Poetik der Tränen. Nelly Sachs Frühwerk bis zu ,In den Wohnungen des Todes'", er arbeitet an einer kommentierten Ausgabe der schwedischen Übersetzungen der Gedichte von Nelly Sachs. Forschungsschwerpunkte: Deutsch-jüdische Literatur und Literatur der Shoah. Er ist Redakteur der Kulturzeitschrift "Aiolos" und hat u.a. Jean Daive, Sarah Kofman, Georges Didi-Huberman, Daniel Heller-Roazen und Hans Jonas ins Schwedisch übersetzt; derzeit arbeitet er an einer Übersetzung von Didi-Hubermans "Devant l'image" und Peter Szondis "Versuch über das Tragische".