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Urlaub

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Über dem Abgrund

Erschienen am 15.09.2016
Auch erhältlich als:
7,95 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783868275988
Sprache: Deutsch
Umfang: 296 S.
Format (T/L/B): 2.4 x 20.5 x 13.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Als Kayden McKenna bei einer waghalsigen Klettertour auf eine Leiche stößt, wird schnell klar: Es war kein Unfall, sondern heimtückischer Mord. Gemeinsam mit Jake Westin und ihren Geschwistern macht sich Kayden daran, in der Kletter-Community nach der Wahrheit zu suchen - und stößt auf harten Widerstand. Dass dabei ihre Gefühle für Jake ans Tageslicht kommen, muss sie widerstrebend zulassen. Doch erst als der Mord aufgeklärt ist, erkennen die McKennas, dass die größte Gefahr noch nicht vorbei ist, sondern ganz in ihrer Nähe lauert und bis tief in die Vergangenheit reicht.

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
Francke-Buch GmbH
Stefan Jäger
info@francke-buch.de
Am Schwanhof 19
DE 35037 Marburg

Autorenportrait

Dani Pettrey ist für ihre spannenden Romane mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. Sie ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und lebt in Maryland.

Leseprobe

1 Während Kayden die Felswand hinaufkletterte, spürte sie das süchtig machende Brennen in den Armen und im ganzen Körper. Mann, wie sie das liebte - an der Kante einer mehr als zweihundert Meter hohen steilen Klippe zu hängen und zu wissen, dass ein falscher Griff den Tod bedeutete. "Diesmal schlägst du mich nicht", rief ihre jüngere Schwester Piper und ihre Stimme hallte über die sechs Meter breite Erdspalte hinweg, die sie voneinander trennte. Sie versuchte schon den ganzen Morgen, Kayden abzulenken, aber Kayden hatte keine Mühe, ihre Schwester zu ignorieren. Nicht so einfach zu ignorieren war Jake. Er stand zusammen mit ihrem großen Bruder Gage zweihundert Meter weiter unten am Fuß der Felswand und sah zu. Die Männer waren mitgekommen, um "die Show zu genießen", wie sie es ausgedrückt hatten. Leider ließ sich Jakes Anwesenheit deutlich weniger leicht verdrängen als Pipers Sticheleien. Es war berauschend, seine Blicke auf sich zu spüren. Kayden stieß sich mit dem rechten Fuß ab und reckte sich den halben Meter vor bis zum nächsten Haltepunkt. Sie wusste, dass Jake den Atem anhielt. Sie selbst hielt die Luft an, bis ihre Finger den Felsvorsprung umklammerten. Ihr war glühend heiß. Jake Westin oder nein. Jake Westin Cavanagh war so viel mehr, als ihr bewusst gewesen war, und ehrlich gesagt machten ihre intensiver werdenden Gefühle für diesen Mann während der vergangenen Monate ihr eindeutig mehr Angst als der nächste Zug, der vor ihr lag. Sie erreichte den letzten Haltepunkt - einen Vorsprung aus Granit, der zweieinhalb Meter aus der Felswand herausragte. Von da aus musste sie sich an der Kante entlangschieben, dann den letzten entscheidenden Sprung wagen und beten, dass sie den richtigen Zeitpunkt wählte und genügend Kraft hatte, um auf dem Plateau zu landen. Es war der gefährlichste Punkt der Kletterroute - er trennte den Experten vom Durchschnitt. Der Granit knirschte unter Kaydens Fingernägeln, die sie in den zerklüfteten Felsen krallte. Der Wind, der stärker geworden war, heulte durch die Schlucht unter ihr und hallte als hohes Pfeifen in der Felsspalte wider. Kayden schloss die Augen und beruhigte ihre Gedanken. Ich kann das. Sie hatte es schon früher geschafft und sie würde es wieder schaffen. Ihr stockte der Atem, als sie sich abstieß und durch die Luft segelte, während sie die Finger reckte, bis sie brannten - ausgestreckt nach dem sicheren Halt. Sie berührte den Stein und presste sich an den Felsen, während ihre Finger sich um die Kante des Felsvorsprungs schlossen. Mit den Füßen fand sie eine stabile Kerbe. Dann stemmte sie sich mit Beinen und Armen gleichzeitig ab und zog sich mit eisernem Willen und Entschlossenheit nach oben. Als sie den Vorsprung erreicht hatte, zitterten ihre Arme, aber Erleichterung durchflutete sie. und dann Entsetzen. Vor ihr lag ein Mann in seltsam verdrehter Lage - eines seiner Augen starrte sie direkt an. Sie schluckte das Zittern in der Kehle hinunter und den Schrei, der ihren Lippen entfliehen wollte. Jede Faser ihres Körpers sagte: Lass los, geh zurück, hau ab, aber sie kämpfte gegen den Reflex an, während sie an der Kante des Felsvorsprungs hing. Mit einem Blick über die Schulter wägte Kayden ihre Möglichkeiten ab. An dieser Stelle umzukehren und zurückzuklettern, war Selbstmord. Ihre Arme brannten und fühlten sich wie Pudding an, und wenn sie nicht innerhalb weniger Sekunden eine Entscheidung traf, würden die Muskeln versagen. Sie musste auf den Absatz klettern, auf dem der Mann lag, musste sich davon überzeugen, dass er keine Hilfe brauchte, und feststellen, ob er bereits. Sie kniff kurz die Augen zusammen und versuchte, sich zu konzentrieren und alles andere auszublenden. Mit allerletzter Kraft schwang sie sich ganz auf den Felsbrocken, sodass ihr Körper den des Mannes berührte. Sie schluckte die Galle, die ihr in die Kehle stieg, hinunter, schob sich an dem Körper vorbei und eilte zum hinteren Teil des Felsvorsprungs. Dort hielt sie einen Augenblick inne,