Beschreibung
Die junge Tierärztin Madison will die örtliche Segelregatta gewinnen. Dabei hat sie panische Angst vor dem Wasser. Doch der Regattasieg war der große Traum ihres verstorbenen Zwillingsbruders und Madison ist fest entschlossen, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Für Michael - und für sich. Damit sie endlich Frieden findet. Es verspricht ein spannender Sommer zu werden: nicht nur in sportlicher, sondern auch in beruflicher Hinsicht und unerwartet sogar in Sachen Liebe.
Leseprobe
Kapitel 1 Madison McKinley ließ ihren Blick über die Menschenmenge in der Stadthalle schweifen und fragte sich, gegen wie viele ihrer Freunde und Nachbarn sie würde kämpfen müssen, um zu bekommen, weswegen sie hier war. Die halbe Bevölkerung von Chapel Springs war erschienen, um die Feuerwehr zu unterstützen. In der Luft hing noch der schwache Geruch von Popcorn und Kaffee von der Versammlung des Rotary Clubs am vergangenen Abend und die gespannte Atmosphäre war beinahe mit Händen zu greifen. Als sie an der Reihe war, ließ sie sich ihre Auktionsnummer geben und sah sich dann nach ihrer Mutter um. Sie entdeckte sie auf der linken Seite, in der Nähe der alten Backsteinwand. Bevor Madison sich in Bewegung setzen konnte, kämpfte sich Dottie Meyers durch den vollen Gang zu ihr durch. "Hallo, Madison, Liebes. Ich dachte, vielleicht kann ich dich wegen Ginger fragen. Ich habe einen kleinen Knoten hinter ihrem Bein gefunden. Ich mache mir Sorgen, dass es etwas Ernstes sein könnte." Beim letzten Mal war es nur eine Klette gewesen. Trotzdem legte Madison eine Hand auf den Arm der Frau. "Es ist bestimmt nichts, aber ich sage Cassidy, dass sie dich morgen anrufen und Ginger dazwischennehmen soll, in Ordnung?" "Also, meine Herrschaften", sagte die Moderatorin ins Mikrofon. "Es wird Zeit." "Danke, meine Liebe", sagte Dottie. "Ich bin ja so gespannt auf das diesjährige Theaterstück. Es heißt Liebe in Gefahr. Du spielst doch wieder mit, oder? Du wirst eine fantastische Eleanor sein." Das Vorsprechen war erst in zwei Monaten. "Ich freue mich schon darauf. Dann bis morgen in der Praxis." Madison nahm jedes Jahr an der Vorführung der städtischen Laiengruppe teil. Sie spielte gerne Theater und der Erlös war für das Tierheim bestimmt, diente also einem guten Zweck, der ihr am Herzen lag. Sie drehte sich zu ihrer Mutter um und lief schnurstracks gegen eine Wand. "Hmpf." Oder einen Brustkorb. Einen harten Brustkorb. Sie sah auf und blickte in das Gesicht des Mannes, den sie am allerwenigsten sehen und mit dem sie schon gar nicht zusammenprallen wollte. Hastig wich sie zurück, ohne dabei jedoch den Blick von seinen unergründlichen, kohlefarbenen Augen abzuwenden. Sie nickte einmal. "Beckett." Er erwiderte den Gruß mit einem Nicken seinerseits. "Madison." Sein schwarzes Haar war zerzaust. Er trug ein Arbeitshemd vom Dewitt-Jachthafen und seine Bartstoppeln waren mindestens zwei Tage alt. Sein Unterkiefer zuckte. Sie hatte nicht mehr mit ihm gesprochen, seit sie ihn vor zwei Wochen zur Rede gestellt hatte - nicht, dass es etwas genützt hätte. "Bitte nehmen Sie Platz", sagte die Moderatorin. Gerne. Sie machte im selben Augenblick einen Schritt nach links, in dem Beckett einen Schritt beiseite machte. Er war so breit wie der Boulder Creek, der örtliche Fluss, und doppelt so gefährlich. Dieser Meinung war sie immer gewesen. Der Zwischenfall mit ihrer kleinen Schwester hatte das nur bestätigt. "Entschuldige", sagte sie. Er glitt nach rechts und streckte den Arm aus, als wollte er sagen: Nach dir, Prinzessin. Sie warf ihm einen genervten Blick zu und eilte dann den Gang hinunter, um sich auf den Metallstuhl neben ihrer Mutter fallen zu lassen. "Hallo, Liebling. Hattest du einen guten Tag?" Joann McKinleys kurzes blondes Haar und ihre blauen Augen funkelten in dem fluoreszierenden Licht, aber es war ihr Lächeln, das den Raum erstrahlen ließ. "Zwölf Hunde, sieben Katzen, zwei Häschen und ein Rebhuhn im Birnbaum." Beckett ging an ihrer Reihe vorbei und setzte sich weiter vorne auf den freien Stuhl neben seiner Schwester. Layla hatte lange braune Haare und das hübsche Gesicht eines Models. Ihre Mutter musste eine Schönheit gewesen sein, doch Madison konnte sich nicht an sie erinnern. Beckett beugte sich zur Seite und flüsterte seiner Schwester etwas zu. Madison riss sich von dem Anblick los und lockerte den Todesgriff, mit dem sie ihr Auktionsschild umklammert hielt. Sie würde heute nicht an Beckett O'Reilly denken. Die Moderatorin au